In den vierziger Jahren wurde vom FBI systematisch Material über jene Autoren zusammengetragen, die um 1940 vor den Nazis in die USA und nach Mexiko flüchteten.: Bertolt Brecht, Thomas und Heinrich Mann, Ernst Bloch, Carl Zuckmayer, Lion Feuchtwanger, Anna Seghers und viele andere. Mehr als fünfzig bislang nahezu völlig unbekannte Dossiers mit weit über 10 000 Aktenstücken wurden jetzt vom FBI an den Autor freigegeben. Sie enthalten Protokolle der Post- und Telefonüberwachung, ausführliche Berichte von zahllosen Observierungsaktionen in den Exilzentren New York, Los Angeles und Mexiko City, Aussagen von Informanten und Mitschriften der Verhöre von Betroffenen. Diese Dossiers wurden mit dem Ziel der Verhaftung und Deportierung der betroffenen Hitlerflüchtlinge geführt und werfen ein bezeichnendes Licht auf das Verhältnis von staatlicher Gewalt und Literatur im zwanzigsten Jahrhundert.