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Ein glutheißer Sommertag in einem kleinen Dorf, das dem Sommerfest entgegenfiebert. Doch unter der Oberfläche brodelt es und machmal geht ein Riss mitten durch die Familie - wie bei Suzanne und ihrer Mutter, deren Beziehung nicht gerade die herzlichste ist. Dann kommt ein junger Mann ins Dorf, der Suzanne den Kopf verdreht. "Entweder du stocherst mitten hinein ins Wespennest oder du rennst ganz schnell weg", rät er Suzanne, die sich ihm zaghaft anvertraut. Suzanne muss sich entscheiden - tanzt sie mit den anderen oder spielt sie das Spiel allein? Auf faszinierende Weise erzählt Bart Moeyaert…mehr

Produktbeschreibung
Ein glutheißer Sommertag in einem kleinen Dorf, das dem Sommerfest entgegenfiebert. Doch unter der Oberfläche brodelt es und machmal geht ein Riss mitten durch die Familie - wie bei Suzanne und ihrer Mutter, deren Beziehung nicht gerade die herzlichste ist. Dann kommt ein junger Mann ins Dorf, der Suzanne den Kopf verdreht. "Entweder du stocherst mitten hinein ins Wespennest oder du rennst ganz schnell weg", rät er Suzanne, die sich ihm zaghaft anvertraut.
Suzanne muss sich entscheiden - tanzt sie mit den anderen oder spielt sie das Spiel allein? Auf faszinierende Weise erzählt Bart Moeyaert von Liebe und Sehnsucht eines Mädchens, das weiß, dass etwas passieren muss.
Autorenporträt
Bart Moeyaert, geb. 1964, ist einer der bedeutendsten belgischen Kinder- und Jugendbuchautoren, seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet und mit guten Kritiken übersät. In Belgien gehen seine Bücher in die fünfte und sechste Auflage. Bereits mit neunzehn Jahren veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch, das gleich zu einem Bestseller wurde. Im Progamm Beltz & Gelberg erschienen von ihm 'Bloße Hände' (Deutscher Jugendliteraturpreis) und der vielfach geachtete Roman 'Im Wespennest', der mit dem LUCHS ausgezeichnet wurde.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.03.2000

Wunden, die heilen
Bart Moeyaerts neuer Jugendroman „Im Wespennest”
Nur wenige Zeilen braucht Bart Moeyaert, um in seiner ungemein suggestiven Sprache den Leser mitten hinein in die Handlung seines neuen Buches zu katapultieren. Der Leser fühlt sich wie in einem Film, so stark sind die Bilder. In einem Film mit Rückblenden und zwei Ebenen, zwischen denen die Heldin Suzanne hin und her gerissen scheint.
Obwohl erst 14 Jahre alt, gibt es für sie schon zwei Leben, ein Leben davor und ein Leben danach. Davor: das Leben mit dem geliebten Vater, die scheinbar heile Welt, und danach: das Leben seit seinem Tod, die triste Wirklichkeit mit der in ihrer Trauer gefangenen, freudlosen Mutter. Und dann ist da das Dorf: In zwei Lager gespalten wegen des Hundezwingers am Dorfrand, der verschwinden soll, damit wieder Ruhe einkehrt in die einstige Idylle. Niemand außer Suzanne und ihrer Mutter halten dem Besitzer die Stange, und das auch nur, um Heleen, seine Frau, zu schützen, denn jeder im Dorf weiß, daß sie von ihrem Mann geschlagen wird. Um Heleen geht es eigentlich in diesem Konflikt. Heleen, die Freundin ihrer Mutter, die Suzanne rettete bei ihrer dramatischen Geburt und ihr seitdem näher ist, als jeder andere Mensch. „Heleen umarmte meine Mutter, und ich bekam ein warmes Nest zwischen den beiden Frauen, die über meinem Kopf schluchzten, aus einer ganz unterschiedlichen und doch sehr ähnlichen Trauer heraus. ” Und so kämpft sie für Heleen gegen das Dorf, und inzwischen auch gegen ihre Mutter, die Heleen verraten hat und sich auf die Seite des Dorfes geschlagen hat, „in der Maske der armen Witwe. ”
Aber es braucht einen Anstoß von außen, um Suzanne zum Handeln zu bringen. Es ist der schöne, junge Puppenspieler, der plötzlich in der flirrenden Hitze eines Sommertags auftaucht und ihr den Kopf verdreht. Ihm vertraut sie sich an und erzählt von ihrem Konflikt. „Was willst du in so einem Wespennest? Entweder bohrst du mit dem Finger ins Nest, dann bekommst du überall Stiche und dein Finger schwillt an, oder du rennst ganz schnell weg. Wenn ich du wäre, würde ich mich für das Zweite entscheiden. Du bist schließlich allein. Tanzen. Feiern. Das scheint mir das Beste zu sein. ” Doch Suzanne entschließt sich, „ins Wespennest” zu stochern. „Ich bin allein und ich werde etwas unternehmen. ” Doch was sie da auslöst an Aggression und Wut, das versetzt sie in hilflose Panik.
Nein, ein Happy-End liefert uns Bart Moeyaert nicht mit für diesen dramatischen Film. Unerbittlich, schonungslos und ohne moralische Wertung spiegelt der Autor die Wirklichkeit dörflicher Enge und Engstirnigkeit. Nur der Satz am Ende: „Seine Wunden werden heilen” lässt dem Leser ein wenig Hoffnung.
Wie in all seinen Büchern geht es dem Autor auch hier um die Frage: Wie entsteht Gewalt? Was macht einen Menschen zum Täter? Er nimmt seine jugendlichen Leser ernst, vertraut auf ihre Autonomie und Urteilskraft, denn vor allem geht es ihm um die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen.
Bart Moeyaerts Zusammenarbeit mit seiner deutschen Übersetzerin Mirjam Pressler ist ein Glücksfall. So ist eine Erzählung von großer, atmosphärischer Dichte entstanden, in einer Sprache, die einem den Atem nimmt. (ab 14 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
BART MOEYAERT: Im Wespennest. Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler. Beltz & Gelberg 2000. 152 Seiten, 22 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Die unglaublich suggestive Kraft macht diese Geschichte zu einem faszinierenden Werk - eine literarische Perle."Annemie Leyson, De Morgen

"Bart Moeyaert schreibt aus Intuition ... sein größtes Können ist dabei ohne Zweifel die atmosphärische Dichte seiner Romane."Lieke van Duin, Trouw

"'Im Wespennest' haftet im Kopf, zwingt zum Nachdenken" Die Welt

"Ein Glücksfall. Es ist eine Erzählung von großer atmosphärischer Dichte entstanden, in einer Sprache, die einem den Atem nimmt." Süddeutsche Zeitung

"Die ungeheure poetisch-dramatische Kraft der Bücher von Bart Moeyaert hat die jungen Leser (...) in den Bann gezogen. Er versteht es wie kein anderer, die Gefühlswelt seiner jugendlichen Protagonisten mit enigen Worten präzise zu skizzieren. jedes Wort geht unter die Haut." Welt am Sonntag

"Es ist die poetisch-dramatische Kraft seines Wortes, die Leser in den Bann ziehen wird." Eßlinger Zeitung

"Sprachgewaltig in seiner kargen Sprache. Reduziert aufs Wesentliche. Reich an Bildern und Assoziationen. Märchenhaft, bedeutungsvoll. Kunstvoll. Formvollendet." Frankfurter Rundschau

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ziemlich beeindruckt berichtet die Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel über diese Dorfgeschichte um ein Mädchen, die ihre Freundin Heleen - die Hebamme, die sie zur Welt brachte - vor den Feindseligkeiten der Dörfler retten will. Dabei begegnet das Mädchen auch ihrer ersten Liebe und setzt durch ihren Handlungswillen eine Kette von Ereignissen in Gang, die nicht in ein Happy End führen. Moeyaert nehme seine jungen Leser ernst, lobt die Rezensentin, lüge sich nicht an der Wahrheit vorbei und stelle wie schon in seinen früheren Büchern, die Frage, wie Gewalt entsteht. Vorbildlich sei seine Zusammenarbeit mit der Übersetzerin Mirjam Pressler.

© Perlentaucher Medien GmbH