"Im wilden Osten dieser Stadt" ist ein relativ dünner Krimi, den man ganz gut zwischendurch lesen kann. Wirklich darauf konzentrieren muss man sich nämlich nicht, um mithalten zu können und leider muss man auch sein Gehirn nicht wirklich einschalten, um vielleicht mögliche Täter erraten zu können.
Bei mir war es im Gegenteil leider so, dass ich sofort die richtige Person in Verdacht hatte, nachdem…mehr"Im wilden Osten dieser Stadt" ist ein relativ dünner Krimi, den man ganz gut zwischendurch lesen kann. Wirklich darauf konzentrieren muss man sich nämlich nicht, um mithalten zu können und leider muss man auch sein Gehirn nicht wirklich einschalten, um vielleicht mögliche Täter erraten zu können. Bei mir war es im Gegenteil leider so, dass ich sofort die richtige Person in Verdacht hatte, nachdem sie aufgetaucht war. Zwar wusste ich nicht, wie und warum, aber ich lag mit meiner Vermutung direkt richtig. Eigentlich mag ich es lieber, lange im Dunkeln zu tappen und immer wieder einen falschen Verdacht zu hegen. Das macht für mich einen wirklich guten Krimi einfach aus. Auch fehlte mir hier ein wenig die Spannung. Zwar ließ sich das Buch schnell und locker weglesen, was auch an dem einfachen Schreibstil der Autorin lag, doch oft wurde man einfach vor vollendete Tatsachen gestellt, die plötzlich geschehen sind, obwohl gerade noch gar keine Rede davon war. Ich möchte hier nicht spoilern, deswegen kann ich natürlich nicht zuviel verraten.
Die Charaktere waren alle ziemlich lebensecht beschrieben, da gab es mehr oder weniger sympathische Menschen, wie das eben auch im normalen Leben so ist. Kristina Wolland, die Haupt-Protagonistin ist recht sympathisch, doch leider hat man bei ihr oft den Eindruck, dass sie keine Anwältin ist, da sie einfach nicht wirklich handelt, wie es eine Anwältin tun sollte. Sie ist ziemlich großherzig, was mir gut gefallen hat, doch lässt sie sich davon einfach viel zu sehr leiten und vernachlässigt schonmal ihre Kanzlei, um auf eigene Faust zu ermitteln, obwohl die Polizei schon längst dabei ist. Auch kommen mir manche Dinge dann doch etwas unlogisch vor, etwa wenn eine Polizistin ihr rät, doch ins Ausland zu reisen, um auf eigene Faust zu recherchieren, weil sie selbst das nur über lange Dienstwege dürfte. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sowas tatsächlich passieren würde. Oft waren mir Dinge zu schnell abgehandelt, zu einfach aufgelöst, was mir irgendwie total die Spannung genommen hat. Die einzige Stelle, die ich wirklich spannend fand und aus der man wirklich etwas tolles hätte machen können, war viel zu schnell vorbei und aus der kam man viel zu einfach heraus. Auch wieder etwas, was ich mir im echten Leben nicht vorstellen kann.
Fazit:
Ein Krimi für Zwischendurch, mehr aber leider auch nicht. Die Handlungen waren mir oft zu konstruiert, spannende Szenen zu schnell vorbei und von der Polizeiarbeit wurde leider viel zu viel vorenthalten. Ich möchte miträtseln können, doch hier war das nicht wirklich nötig, da man schnell ahnte, wer hinter allem steckt, auch wenn man die Beweggründe nicht direkt erahnen konnte.