Mir hat der neue Roman von Tanja Kinkel „ Im Wind der Freiheit“ vorzüglich gefallen, das war der richtige Lesestoff für mich! Ich kannte den Namen der Autorin zwar vom Hörensagen, gelesen hatte ich aber bis dato noch nichts von ihr. Obwohl mit nicht ganz 480 Seiten ein kleiner „Schinken“, liegt der
Buchband gut in der Hand und der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Tanja Kinkel schreibt…mehrMir hat der neue Roman von Tanja Kinkel „ Im Wind der Freiheit“ vorzüglich gefallen, das war der richtige Lesestoff für mich! Ich kannte den Namen der Autorin zwar vom Hörensagen, gelesen hatte ich aber bis dato noch nichts von ihr. Obwohl mit nicht ganz 480 Seiten ein kleiner „Schinken“, liegt der Buchband gut in der Hand und der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Tanja Kinkel schreibt genau in dem angenehmen Stil, den ich einfach mag. Das Cover ist sehr ästhetisch und passt vorzüglich zur Epoche um die 1848/1849. Die Autorin nimmt einen mit in diese Zeit, insbesondere geht es um die Stellung der Frau in der Gesellschaft und Politik. Die Frau ist gut für Haus, Kind, niedere Tätigkeiten, den Lustgewinn beim Mann, wird schlechter entlohnt, der Zugang zu Bildung bleibt nur wenigen vergönnt. Geschichtliches wird mit spannenden Handlungssträngen vermischt, wobei die Autorin an manchen Stellen bei Liebe und Lust schon fast schonungslos in Details geht. Im Mittelpunkt stehen die Protagonistinnen Louise, Susanne und Amalie. Während Louise Otto eine gut situierte, allein lebende, erfolgreiche Schriftstellerin und Demokratin ist, stammt die junge Frau Susanne Grabasch aus ärmlichen Verhältnissen. Sie kümmert sich fürsorglich um die kranke Mutter und sorgt sich um den Lebensunterhalt. Das Leben hat es nicht gut mit ihr gemeint. Als ganz junges Mädchen wurde sie vom „Lehrer“ vergewaltigt, bis zur fristlosen Entlassung als Fabrikarbeiterin ausgebeutet, um später dann ihren Körper für Geld zu verkaufen. Als ein Freier, der es angeblich mit ihr und ihrer Mutter gut meint, in ihr Leben kommt, verändert sich jedoch Alles. Susanne wird fortan mit dem Leben ihrer Mutter erpresst, denn besagter Freier ist ein Mitarbeiter des Mainzer Informations-Bureaus, eines die Revolutionäre bespitzelnden Geheimdienstes. Ein gefährliches Unterfangen auf Leben und Tod beginnt. Als dritte im Bunde kommt dann die mit einem Politiker verheiratete Amalie hinzu Für Susanne, die gelernt hat, zu überleben, fängt nun eine Zeit der inneren Kämpfe an – zum einen muss sie Informationen liefern, zum anderen möchte sie ihrem Umfeld nicht schaden. Fazit: Ich fand´ den Roman wirklich lesenswert, und er hat mich noch einmal über die Zeit um 1848 und hier insbesondere die Stellung der Frau in der Gesellschaft nachdenken lassen. Mit der Zeitgeschichte der Revolution hatte ich mich zwar zu Schulzeiten befasst, dennoch waren geschichtlich betrachtet für mich einige Schilderungen im Roman wieder Neuland. Dass es sich bei Louise und Amalie um reale geschichtliche Persönlichkeiten handelt, wusste ich beispielsweise nicht, ich habe es nachgeschlagen. Alles in allem hat der Roman ein gutes Niveau mit Unterhaltungswert, ich kann die Autorin Tanja Kinkel guten Gewissens weiter empfehlen!