Sir Roger Shallot blickt nun mit über 90 Jahren auf sein Leben zurück.Im Bett die mollige Margot,die ihn warm hält u.mit einem Glas Wein in der Hand erinnert er sich vieler gefährlicher u.abenteuerlichen Begebenheiten aus seinem langen Leben,die er seinem Kaplan diktiert.In seiner Jugend geriet er
zunächst auf Abwege u.wurde fast gehängt.Erst die Freundschaft mit Benjamin Daunbey, dem…mehrSir Roger Shallot blickt nun mit über 90 Jahren auf sein Leben zurück.Im Bett die mollige Margot,die ihn warm hält u.mit einem Glas Wein in der Hand erinnert er sich vieler gefährlicher u.abenteuerlichen Begebenheiten aus seinem langen Leben,die er seinem Kaplan diktiert.In seiner Jugend geriet er zunächst auf Abwege u.wurde fast gehängt.Erst die Freundschaft mit Benjamin Daunbey, dem Lieblingsneffen des mächtigen Kardinal Wolsey brachte ihn auf die rechte Bahn zurück,doch die Aufträge, die Benjamin u.er für den Kardinal erledigen sollen,bringen die beiden erneut in tödliche Gefahr.Ihr erster Auftrag besteht in der Aufklärung einer unheimlichen Mordserie,der Hofleute von Königin Margaret,der Schwester Heinrich des VIII, zum Opfer fallen. Nach der Schlacht bei Flodden u.dem Tod König Jakobs, floh die Königin zu ihrem Bruder nach England,möchte aber nun wieder nach Schottland zu ihren Kindern zurückkehren. Doch ein Geheimbund scheint das verhindern zu wollen u.so fallen immer mehr Vertraute der Königin der Mordserie zum Opfer. Brisant an der Sache ist,das der Mörder u.Verräter sich unter den Vertrauten der Königin befinden muß.
Der 1.Band um den umtriebigen Roger Shallot hat mir sehr gut gefallen.Zunächst bekommt der Leser einen kleinen Abriss über Rogers Leben u.seine Familie,nachdem Benjamin ihn vor dem Galgen gerettet hat,beginnt im Jahr 1517 der eigentliche Krimifall,als er u. Benjamin von Kardinal Wolsey mit der Aufklärung der Mordfälle betraut werden. Hier gelingt es dem Autor ganz wunderbar,den historischen Hintergrund bildhaft u. mit viel Liebe zum Detail zu zeichnen u. so dem Leser ein plastisches Bild dieser Zeit zu vermitteln.Interessant war das für mich auch deshalb,weil das Buch noch zu Anfang der Regierungszeit von Heinrich dem VIII spielt, vor der Auflösung der Klöster u.dem Wechsel seiner ganzen Frauen. Egal ob das Leben bei Hofe o.in schmutzigen u.elenden Gassen, man kann sich beim Lesen in sämtliche Szenarien hineinversetzen u.wird so quasi in die Zeit vor 500 Jahren versetzt.
Gekonnt wird der Krimifall in die historischen Ereignisse rund rum Königin Margarete eingebettet u.ist von Anfang an sehr spannend. Es gibt weitere Morde, für Roger u.Benjamin wird es mehr als gefährlich u.die Mordserie bleibt rätselhaft. Angeblich ist der Hofstaat der Königin treu ergeben, doch einer von ihnen ist ein Mörder, hier legt der Autor gekonnt falsche Spuren u.die letztendliche Auflösung ist in sich stimmig, trotzdem wäre ich auf den letztendlichen Täter so nicht gekommen.
Sehr gelungen ist auch die Figurenzeichnung! Gerade seine Hauptfigur Roger Shallot hat der Autor als sehr lebendigen Charakter mit reichlich Schwächen, Ecken u.Kanten versehen. Shallot ist kein Adonis, er ist dem Trunk zugeneigt u.meist auch auf seinen Vorteil bedacht,wenn es gefährlich wird,nimmt er gern die Beine in die Hand u.ein Ausbund an Mut ist er nun nicht.Doch er hat das Herz auf dem rechten Fleck u.tut auch das Richtige,wenn es notwendig ist.So erscheint Shallot als liebenswertes Schlitzohr,dem man ab u.an gern mal einen Tritt in den Hintern geben würde.Benjamin hingegen, der stets das Richtige tut,sanftmütig u.gutherzig ist, löst eigentlich die kniffligen Rätsel. Neben Shallot bleibt er allerdings ein wenig blass u.farblos, aber das liegt vermutlich auch daran, dass aus Sicht von Roger erzählt wird. Auch die realen Charaktere wie Heinrich u.Kardinal Wolsey werden vom Autor sehr lebendig geschildert u.werden dem Leser so nahe gebracht.
Der Schreibstil des Autors ist unterhaltsam,teilweise humorvoll u.auch ein wenig derb,Shallots div.Eskapaden werden deftig in Szene gesetzt u.ergeben zusammen mit dem Krimifall u.dem historischen Hintergrund ein gelungenes Ganzes.Ein Nachwort mit Anmerkungen zu den realen Ereignissen u.historischen Daten rundet den 1. Fall für Roger Shallot gekonnt ab.
FaziT: eine gelungene Mischung aus Krimi und Historie,die der Autor hier zu einer spannenden Geschichte verwebt u.die kurzweilige Unterhaltung bietet.
