Die englische Volkslyrik der Restaurationszeit wurde in der Forschung des 17. Jahrhunderts bislang vernachlässigt. Doch gerade dieser Zeitraum bietet eine Fülle von Straßenballaden, Songs und Schwänken, die kultur-, sozial- und mentalitätengeschichtlich besonders aufschlußreich sind, da sie als Sprachrohr der breiten Bevölkerung aufrichtiger Zeugnis ablegen als die kunstvolle Lyrik elitärer Dichterzirkel. Auffallenden Facettenreichtum bieten die Lieder, die sich mit Liebe und Sexualität der Menschen dieser sprichwörtlich ausgelassenen Zeit befassen. Die Taxonomie der verschiedenen Bilder um Verlangen, Liebe und Eros vermittelt "Ansichten", die die Liebeswelt der Restauration in ihrer ganzen Vielfalt ins Leben zurückrufen.