Kants Entwurf 'Zum ewigen Frieden' ist einer der einflussreichsten Texte zum Problem des Krieges und seiner Vermeidung. Auf die 1795 erschienene Schrift hat sich die Friedensbewegung des 19. Jh. ebenso berufen wie die Gründer des Völkerbundes und der Vereinten Nationen. Volker Gerhardts Interpretation macht die anhaltende Aktualität von Kants Entwurf deutlich: Er ist nicht bloß utopisches Programm oder humanistischer Appell an den guten Willen und die Vernunft der politisch Verantwortlichen, sondern sein Friedensbegriff zielt auf ein allgemeines Völkerrecht, das Konfliktbewältigung mittels…mehr
Kants Entwurf 'Zum ewigen Frieden' ist einer der einflussreichsten Texte zum Problem des Krieges und seiner Vermeidung. Auf die 1795 erschienene Schrift hat sich die Friedensbewegung des 19. Jh. ebenso berufen wie die Gründer des Völkerbundes und der Vereinten Nationen. Volker Gerhardts Interpretation macht die anhaltende Aktualität von Kants Entwurf deutlich: Er ist nicht bloß utopisches Programm oder humanistischer Appell an den guten Willen und die Vernunft der politisch Verantwortlichen, sondern sein Friedensbegriff zielt auf ein allgemeines Völkerrecht, das Konfliktbewältigung mittels Verträgen und Kontrollen ermöglicht. Das Buch berührt damit Fragen weltpolitischer Ordnung, die heute aktueller und dringender sind als je zuvor.Für die vorliegende Neuauflage wurde der Band komplett durchgesehen und aktualisiert und macht so die wegweisende Interpretation dieser bedeutenden Schrift Kants wieder zugänglich.
Volker Gerhardt promovierte an der Universität Münster und lehrte anschließend als Professor für Philosophie an den Universitäten Münster, Zürich, Köln und Halle. Bis 2012 hatte er den Lehrstuhl für Praktische Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin inne, wo er bis heute als Seniorprofessor lehrt. Er war Vorsitzender der Kant-Kommission der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und wirkte dort an dem Akademienvorhaben "Neuedition, Revision und Abschluss der Werke Immanuel Kants" mit.
Inhaltsangabe
I. Ein neuer Grund für das menschliche WissenKants Zugang zur Theorie der Politik . . . . . . . . . 11. Transzendentalphilosophie und Anthropologie . . . . . 12. Der Übergang zur Politik . . . . . . . . . . . . . 6II. Die Antiquiertheit des Kriegesl. Kants Wende zur Friedenspolitik . . . . . . . . . . 142. Die politische Tradition des Friedens . . . . . . . . . 24III. Clausula salvatoriaEin rhetorischer Zugang zur Politik . . . . . . . . . . 33IV. Präliminarien der WeltpolitikZur Deutung der 'Präliminarartikel' . . . . . . . . . . 41l. Erster Präliminarartikel . . . . . . . . . . . . . . 422. Zweiter Präliminarartikel . . . . . . . . . . . . . 473. Dritter Präliminarartikel . . . . . . . . . . . . . . 554. Vierter Präliminarartikel . . . . . . . . . . . . . . 595. Fünfter Präliminarartikel . . . . . . . . . . . . . 626. Sechster Präliminarartikel . . . . . . . . . . . . . 657. Eine Nachbemerkung zur Methode der Politik . . . . . 70V. Prinzipien der WeltpolitikZur Deutung der 'Definitivartikel' . . . . . . . . . . . 74l. Politik als Gründungsakt . . . . . . . . . . . . . . 742. Zum Staatsrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . 793. Zum Völkerrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . 914. Das Weltbürgerrecht . . . . . . . . . . . . . . . 102VI. Natur und PolitikVon der Garantie des ewigen Friedens . . . . . . . . . 1071. Ein auf Praxis gegründeter Begriff der Natur . . . . . 1072. Die Wechselwirkung zwischen Natur und Politik . . . . 116VII. Philosophie und PolitikGeheimer Artikel zum ewigen Frieden . . . . . . . . 1261. Die politische Notwendigkeit der Philosophie . . . . 1262. Regieren und Philosophieren sind komplementär . . . 134VIII. Der innere Zusammenhang von Moral, Recht und Politik'Anhang I' . . . . . . . . . . . . . . . . 1461. Moralität . . . . . . . . . . . . . . . . 1472. Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . 1513. Ausübende Rechtslehre . . . . . . . . . . . . 1564. Realität und Idealität von Moral, Recht und Politik . . 1615. 'Moralischer Politiker' und 'politischer Moralist' . . . 1666. Politik und Recht . . . . . . . . . . . . . . 1767. 'Staatsklugheit' und 'Staatsweisheit' . . . . . . . 181IX. Die Logik der Öffentlichkeit'Anhang II' . . . . . . . . . . . . . . . . 1861. Öffentlichkeit als ldee . . . . . . . . . . . . 1862. Öffentlichkeit als Institution . . . . . . . . . . 198X. Ein Begriff der Politik1. Die Praxis einer Theorie. Über die exemplarische Wirkungder Friedensschrift . . . . . . . . . . . . . 2122. Politik als Selbstbestimmung . . . . . . . . . . 221Nachwort zur 2. Auflage 2023 . . . . . . . . . . . . 235Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . 248Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261Sachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262