Die Kesh, Überlebende einer Katastrophe, durch die halb Kalifornien im Meer versunken ist, leben im Tal der Na, einem Napa Valley der Zukunft. Sie verfügen über moderne Technologie, nutzen diese aber nur insoweit, wie sie ihrer bescheidenen Art zu leben und zu wirtschaften dient. Mehr als alles andere zählen bei ihnen der Respekt für das Miteinander von Tier und Mensch und ein wohlüberlegter, sorgsamer Umgang mit der Erde. Die Hinterlassenschaft einer Wirtschaftsform, die zur Zerstörung der Zivilisation geführt hat, verfolgt die Kesh jedoch weiter; ganze Gebiete sind kontaminiert, vieles leidet an genetischen Veränderungen. Die Frage nach gedeihlichen Lebensformen durchzieht alles, was sie tun und denken. Angelegt als phantastisches Projekt einer Archäologie der Zukunft ist Immer nach Hause eine einzigartige Sammlung von Fundsachen: Mythos und Historie, Dichtung und Drama, Erzählung, Information und Lied, aufgelesen aus einer Zukunft in unbekannter Ferne - von einer Autorin auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft zu einer schlüssigen Vision verwoben.
»... und endlich der Werkgipfel, die reich ausgestaltete Hoffnungsromanze Immer nach Hause, Epos einer postindustriellen, gerechten und freien Sozietät, wohl das reifste Buch der Verfasserin.« - Dietmar Dath
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ein Hauptwerk Ursula K. Le Guins, einer Großmeisterin der Fantastik, liegt nun endlich auf Deutsch vor, jubelt Rezensentin Katharina Granzin. Ein fiktives Volk, nämlich die Kesh, beschreibt dieses Buch, lernen wir, und zwar nicht einfach in Form eines geradlinigen Romans. Vielmehr versammelt Le Guin ganz unterschiedliche literarische Zeugnisse der Kesh, die ihre Geschichte, so Granzin, gewissermaßen selbst schreiben. Den amerikanischen Ureinwohnern sind die Kesh nachempfunden, heißt es weiter, ein anderes Volk steht im Buch für die Kolonisatoren, also für uns. Man kann dieses faszinierende Buch, das außerdem die Lebensgeschichte einer Figur namens Erzählstein enthält, auf verschiedene Arten lesen, glaubt die Rezensentin. Ein tolles Buch, mit dem man nicht so schnell fertig wird, lautet das Fazit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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