Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Da es bisher keine Anstrengungen gibt, die Forschung zu den Emotionen - und im besonderen die Emotionsethnologie - mit der Forschung zur Immigration und Integration von Türken in Deutschland zu vereinen, scheint sich das Thema auf den ersten Blick für eine Magisterarbeit nicht besonders zu eignen. Zunächst könnte es als Nachteil für den Detailreichtum und die wissenschaftliche Genauigkeit der Arbeit betrachten werden, dass nur sehr wenige Forschungen oder theoretische Überlegungen zu dieser Thematik vorhanden sind. Auf den zweiten Blick wird jedoch klar, dass hier auch Vorteile und Möglichkeiten liegen. Die Konstruktion einer neuen Perspektive, die in dieser Arbeit angestrebt wird, lässt sich dadurch leichter vollziehen, dass das Thema wenig vorbelastet ist. Während meines Studiums habe ich mich mit der Globalisierung, der modernen Gesellschaft aus dem Blickwinkel Foucaults und auch mit Stadtplanung beschäftigt. In der Ethnologie waren es die Urbanethnologie und die Emotionsethnologie, die mich auf besondere Weise fasziniert haben. Durch meine Nebenfächer Politikwissenschaften und Europäische Ethnologie bin ich immer wieder auf Querverbindungen zwischen diesen Disziplinen gestoßen und habe mich gewundert, dass sich vor allem die Ethnologie und die Politikwissenschaften kaum miteinander beschäftigen. Die Konzentration der Ethnologie auf die außereuropäischen Gebiete scheint mir in Zeiten von Globalisierung und der fortschreitender Interkulturalisierung im besonderen in Bezug auf europäischen Staaten nicht mehr in der gleichen Weise gerechtfertigt, wie es noch in den früheren Phasen der Ethnologie der Fall war. So besteht eine Motivation, diese Arbeit zu schreiben, darin, ein politikwissenschaftlich geprägtes Themengebiet aus einer ethnologischen Perspektive zu betrachten.Darüber hinaus haben mich auch persönliche Erfahrungen zur Wahl dieses Themas Motiviert. Diese leiten sich vor allem aus meiner Zeit des Aufwachsens in Hamburg ab, in der ich viel Kontakt mit Gleichaltrigen hatte, deren Eltern nach Deutschland immigriert waren. Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie es sein kann, mit einem Stereotyp identifiziert zu werden mit dem man sich selbst nicht identifiziert, wie es also ist, Projektionsfläche für ungerechtfertigte Stereotypisierungen zu sein.
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