Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene begegnen in ihrem Alltag einer Fülle gedeuteter, in unterschiedlichsten medialen Formen dargestellter Geschichte; Sinnbildungsangebote sind hier notwendig enthalten. Geschichtsunterricht muss SchülerInnen zu einem reflektierten Umgang mit diesen Darstellungen von Geschichte und somit zu einer kritischen Partizipation an Geschichtskultur insgesamt befähigen. Matthias Martens leistet einen Beitrag zur Kompetenz-diskussion im Fach Geschichte, indem er sich mit der empirischen Klärung der Frage befasst, wie SchülerInnen mit gedeuteter, dargestellter Geschichte umgehen, und diejenigen Kompetenzen rekonstruiert, die sie dafür bisher ausgebildet haben. Damit ist die Studie im Spannungsfeld zwischen einer breiteren bildungspolitischen und bildungswissenschaftlichen Diskussion um Standardisierung und Kompetenzorientierung und deren domänenspezifischer, geschichtsdidaktischer Ausprägung verortet - ein Forschungskontext, der geprägt ist durch die Diskussion der Implementierung von Standards und der empirischen Erforschung von Kompetenzen. Die Arbeit versteht sich als ein Ansatz, der die bisher wenig entwickelten Verknüpfungen zwischen allgemein bildungswissenschaftlicher und geschichtsdidaktischer Kompetenzdiskussion vertieft.