Während sich mit dem Begriff 'Dogma' Vorstellungen wie Autorität, Unveränderlichkeit, Erstarrung verbinden, versteht sich Dogmatik als das theologische Fach, das die christliche Botschaft in den Denkformen der jeweiligen Zeit und Kultur formuliert. Dies muss immer wieder neu geschehen, der Auftrag zur Inkulturation ist nie abgeschlossen. Damit erweist sich Dogmatik als ein dynamischer Denkprozess, der davon lebt, dass er durch ständig neue Impulse angeregt wird und diese verarbeitet.In der Ekklesiologie, der Lehre von der Kirche, wird die Dogmatik praktisch. Hier wird thematisiert, welche Konsequenzen die biblische Botschaft bei denen hat, die ihr folgen, welche Formen und Strukturen sie angenommen hat, aber auch welche Impulse in ihr stecken, die noch nicht rezipiert wurden. Und es wird bedacht, ob derzeit bestehende Formen gegebenenfalls dazu führen, dass die Botschaft nicht fruchtbar wird. Reform erweist sich als Wesenselement von Kirche.Der Band umfasst Referate und Aufsätze,die der Verfasser in den letzten rund 30 Jahren vorgetragen und publiziert hat und die Impulse bringen zur Reform der Kirche und ihrer Verkündigung.Der Autor war bis zu seiner Emeritierung Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München und Sprecher des Zentrums für Ökumenische Forschung. Er war Vorsitzender des Deutschen Ökumenischen Studienausschusses der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen. Er hat zahlreiche Publikationen zur Ökumene veröffentlicht.