Die Untersuchung arbeitet das paulinische Verständnis der hamartia als einer mit dem Christsein in jeglicher Hinsicht unvereinbaren Größe heraus. Hamartia bezeichnet nach Paulus nicht menschliches Fehlverhalten, sondern eine widergöttliche Macht, die durch das Rechfertigungsgeschehen außer Kraft gesetzt und definitiv erledigt ist. Nach gründlicher Aufarbeitung der wichtigsten forschungsgeschichtlichen Positionen wird in Einzeltextanalysen eine Begriffsklärung erzielt. Erweitert wird die Perspektive im Fragen nach den gedanklichen Rahmenbedingungen der hamartia-Aussagen, nämlich nach der Ekklesiologie und der Anthropologie: Seit der Taufe »in Christus« gehört und dient der Mensch nicht mehr der Sünde, sondern Gott. In Christus getauft, ist er von der hamartia befreit. Das Gegenstandsinteresse ist in den Diskurs mit Luthers »simul justus et peccator« gestellt, ebenso wie mit dem gegenwärtigen ökumenischen Dialog, ohne daß dabei die methodischen Grundlagen historisch-theologischer Exegese verlassen werden.
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