The riot-torn meeting of the World Trade Organization in Seattle in 1999 was only the most dramatic sign of the intensely passionate debate now raging over globalization, which critics blame for everything from child labour to environmental degradation, cultural homogenization, and a host of other ills afflicting poorer nations. Now Jagdish Bhagwati, the internationally renowned economist known equally for the clarity of his arguments and the sharpness of his pen, takes on the critics, revealing that globalization, when properly governed, is in fact the most powerful force for social good in the world today. Drawing on his unparalleled knowledge of international economics, Bhagwati explains why the "gotcha" examples of the critics are often not as they seem, and that in fact globalization often alleviates many of the problems for which it has been blamed. For instance, when globalization leads to greater general prosperity in an underdeveloped nation, it quickly reduces child labour and increases literacy (when parents have sufficient income, they send their children to school, not work). The author describes how globalization helps the cause of women around the world and he shows how economic growth, when coupled with the appropriate environmental safeguards, does not necessarily increase pollution. And to counter the charge that globalization leads to cultural hegemony, to a bland "McWorld," Bhagwati points to the example of Salman Rushdie, a writer who blends Bombay slang and impeccable English in novels touched by magic realism borrowed from South American writers. Globalization leads not to cultural white bread but to a spicy hybrid of cultures. With the wit and wisdom for which he is renowned, Bhagwati convincingly shows that globalization is part of the solution, not part of the problem. Anyone who wants to understand what's at stake in the globalization wars must read In Defense of Globalization.
Review quote:
Bhagwati pulls together the various aspects of the case in a compact volume aimed at the general reader. (TLS)
...it is comprehensive, well-argued and very well written. Highly recommended. (The Business Economist)
arguably the best book yet on the great issue of our time (New Scientist)
an outstandingly effective book...a refreshingly straightforward apporach...Balanced, compelling and thorough in its use of evidence. (Economist)
Review quote:
Bhagwati pulls together the various aspects of the case in a compact volume aimed at the general reader. (TLS)
...it is comprehensive, well-argued and very well written. Highly recommended. (The Business Economist)
arguably the best book yet on the great issue of our time (New Scientist)
an outstandingly effective book...a refreshingly straightforward apporach...Balanced, compelling and thorough in its use of evidence. (Economist)
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.08.2004Wirtschaftswachstum in der Welt
Eine Lanze für die Globalisierung
Jagdish Bhagwati: In Defense of Globalization. Oxford University Press, New York 2004, 308 Seiten, 28 Dollar.
Einer der angesehensten Ökonomen nimmt es mit den Globalisierungsgegnern auf: Jagdish Bhagwati, Professor an der Columbia Universität in New York und einer der führenden Handelsexperten, bricht in seinem neuen, lesenswerten Buch eine Lanze für die zunehmende Verflechtung der Weltwirtschaft. Dazu wischt er die Kritik und die Bedenken der "Anti-Globalisierer" keineswegs einfach beiseite. Statt dessen knüpft er sich ihre Thesen im einzelnen vor und überprüft deren Wahrheitsgehalt. Dabei kommen Bhagwati sein scharfer Intellekt und sein sicherer Umgang mit den Werkzeugen der empirischen Wirtschaftsforschung zugute.
Die Behauptung der South Asian Coalition on Child Servitude beispielsweise, im "post-globalisierten Indien" häuften sich die Fälle von Kindern, die als Haussklaven mißbraucht würden, entkräftet Bhagwati durch zahlreiche Studien, die den umgekehrten Schluß nahelegen. Wenn das Einkommen der in Armut lebenden Familien steige, wie es in Indien in den vergangenen Jahrzehnten der Fall gewesen sei, dann wachse auch die Neigung, die Kinder nicht arbeiten zu lassen und sie in die Schule zu schicken. Und in Vietnam führten steigende Preise für das Exportgut Reis in den neunziger Jahren dazu, daß die Einkommen der Landwirte stiegen. Dafür verzichteten sie, so gut es eben ging, auf die Mitarbeit der Kinder auf den Feldern. "Viele Analysen erhärten die Vermutung, daß Globalisierung die Kinderarbeit insgesamt verringert", schreibt der Ökonom.
Mit ebenso großer Sorgfalt zeigt Bhagwati unter anderem noch, daß den Arbeitnehmern in den Industrieländern durch die billige Konkurrenz aus den Entwicklungs- und Schwellenländern weder Lohnkürzungen drohen noch die Arbeitsstandards ausgehöhlt werden.
Es spricht für den Ökonomen, daß er in seiner Verteidigungsschrift für die Globalisierung nicht über die Nachteile hinwegsieht, die einzelnen Menschen oder Gruppen von Menschen vorübergehend entstehen können, wenn der Wettbewerb schärfer wird. Um diese Nachteile abzufedern, argumentiert Bhagwati, seien Institutionen notwendig, die in begrenztem Maße eine Umverteilung der durch die Globalisierung erzeugten Wohlfahrtsgewinne leisteten. Ziel der Regierungsarbeit in den reichen wie auch in den aufstrebenden Ländern müsse es sein, noch mehr Menschen als bisher von den Vorteilen des internationalen Handels mit Waren und Dienstleistungen profitieren zu lassen. Dazu zähle auch, daß nicht jedes Land mit größtmöglicher Geschwindigkeit in die Globalisierung hineingetrieben werde. Als nützlich hätten sich beispielsweise vorübergehende Kapitalverkehrskontrollen erwiesen in dem Bemühen, die Kapitalflucht zu beschränken und auf diese Weise Finanz- und Währungskrisen zu verhindern. Bhagwati geht es - das wird in dem Buch bald deutlich - keineswegs um einen ungezügelten Kapitalismus, der alle Beteiligten nur ihrem eigenen Schicksal überließe. Der Staat hat nach Überzeugung des Ökonomen die begrenzte, aber wichtige Aufgabe, den Prozeß der Globalisierung zu begleiten, ohne ihn verhindern zu wollen.
An der Globalisierung führt seiner Ansicht nach ohnehin kein Weg vorbei. Das sei aber auch gar nicht wünschenswert. Denn anders als deren Gegner es darstellten, besitze die Globalisierung ein "menschliches Antlitz", wenn sie in die richtigen Bahnen gelenkt werde, schreibt Bhagwati. Um Hunger und Not in der Welt zu lindern, biete das durch internationalen Handel geförderte Wachstum die besten Chancen.
CLAUS TIGGES
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Lanze für die Globalisierung
Jagdish Bhagwati: In Defense of Globalization. Oxford University Press, New York 2004, 308 Seiten, 28 Dollar.
Einer der angesehensten Ökonomen nimmt es mit den Globalisierungsgegnern auf: Jagdish Bhagwati, Professor an der Columbia Universität in New York und einer der führenden Handelsexperten, bricht in seinem neuen, lesenswerten Buch eine Lanze für die zunehmende Verflechtung der Weltwirtschaft. Dazu wischt er die Kritik und die Bedenken der "Anti-Globalisierer" keineswegs einfach beiseite. Statt dessen knüpft er sich ihre Thesen im einzelnen vor und überprüft deren Wahrheitsgehalt. Dabei kommen Bhagwati sein scharfer Intellekt und sein sicherer Umgang mit den Werkzeugen der empirischen Wirtschaftsforschung zugute.
Die Behauptung der South Asian Coalition on Child Servitude beispielsweise, im "post-globalisierten Indien" häuften sich die Fälle von Kindern, die als Haussklaven mißbraucht würden, entkräftet Bhagwati durch zahlreiche Studien, die den umgekehrten Schluß nahelegen. Wenn das Einkommen der in Armut lebenden Familien steige, wie es in Indien in den vergangenen Jahrzehnten der Fall gewesen sei, dann wachse auch die Neigung, die Kinder nicht arbeiten zu lassen und sie in die Schule zu schicken. Und in Vietnam führten steigende Preise für das Exportgut Reis in den neunziger Jahren dazu, daß die Einkommen der Landwirte stiegen. Dafür verzichteten sie, so gut es eben ging, auf die Mitarbeit der Kinder auf den Feldern. "Viele Analysen erhärten die Vermutung, daß Globalisierung die Kinderarbeit insgesamt verringert", schreibt der Ökonom.
Mit ebenso großer Sorgfalt zeigt Bhagwati unter anderem noch, daß den Arbeitnehmern in den Industrieländern durch die billige Konkurrenz aus den Entwicklungs- und Schwellenländern weder Lohnkürzungen drohen noch die Arbeitsstandards ausgehöhlt werden.
Es spricht für den Ökonomen, daß er in seiner Verteidigungsschrift für die Globalisierung nicht über die Nachteile hinwegsieht, die einzelnen Menschen oder Gruppen von Menschen vorübergehend entstehen können, wenn der Wettbewerb schärfer wird. Um diese Nachteile abzufedern, argumentiert Bhagwati, seien Institutionen notwendig, die in begrenztem Maße eine Umverteilung der durch die Globalisierung erzeugten Wohlfahrtsgewinne leisteten. Ziel der Regierungsarbeit in den reichen wie auch in den aufstrebenden Ländern müsse es sein, noch mehr Menschen als bisher von den Vorteilen des internationalen Handels mit Waren und Dienstleistungen profitieren zu lassen. Dazu zähle auch, daß nicht jedes Land mit größtmöglicher Geschwindigkeit in die Globalisierung hineingetrieben werde. Als nützlich hätten sich beispielsweise vorübergehende Kapitalverkehrskontrollen erwiesen in dem Bemühen, die Kapitalflucht zu beschränken und auf diese Weise Finanz- und Währungskrisen zu verhindern. Bhagwati geht es - das wird in dem Buch bald deutlich - keineswegs um einen ungezügelten Kapitalismus, der alle Beteiligten nur ihrem eigenen Schicksal überließe. Der Staat hat nach Überzeugung des Ökonomen die begrenzte, aber wichtige Aufgabe, den Prozeß der Globalisierung zu begleiten, ohne ihn verhindern zu wollen.
An der Globalisierung führt seiner Ansicht nach ohnehin kein Weg vorbei. Das sei aber auch gar nicht wünschenswert. Denn anders als deren Gegner es darstellten, besitze die Globalisierung ein "menschliches Antlitz", wenn sie in die richtigen Bahnen gelenkt werde, schreibt Bhagwati. Um Hunger und Not in der Welt zu lindern, biete das durch internationalen Handel geförderte Wachstum die besten Chancen.
CLAUS TIGGES
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