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Beschreibung eines Kampfes gilt als Kafkas erster literarischer Versuch,den der Autor nie zur Lebenszeit publizierte: Er beschränkte sich vielmehr,sowohl aus der ersten als aus der zweiten Fassung einige Passagenherauszuschneiden, die er als selbstständige Prosastücke publizierte.Gewöhnlich hat sich die Forschung nur der ersten Fassung(Handschrift A) gewidmet. Hier wird hingegen einen Vergleich zwischenbeiden Versionen angestellt. Man geht davon aus, dass Kafkasréécriture einige Aspekte seines späteren Stils vorwegnimmt; währendin der Handschrift A die Performanz und fast theatralische…mehr

Produktbeschreibung
Beschreibung eines Kampfes gilt als Kafkas erster literarischer Versuch,den der Autor nie zur Lebenszeit publizierte: Er beschränkte sich vielmehr,sowohl aus der ersten als aus der zweiten Fassung einige Passagenherauszuschneiden, die er als selbstständige Prosastücke publizierte.Gewöhnlich hat sich die Forschung nur der ersten Fassung(Handschrift A) gewidmet. Hier wird hingegen einen Vergleich zwischenbeiden Versionen angestellt. Man geht davon aus, dass Kafkasréécriture einige Aspekte seines späteren Stils vorwegnimmt; währendin der Handschrift A die Performanz und fast theatralische Beweglichkeitder Figuren überwiegt, bewegt sich Handschrift B schon inRichtung jenes Variationsprinzips, das fast musikalisch auf minimalenVerschiebungen und Veränderungen beruht. Die Seh-Funktionrückt hier in den Mittelpunkt, eben weil die Gestalten jetzt aus dererneuten Lektüre des eigenen Textes entstanden sind, und nicht direktaus der Einbildungskraft des Dichters. Das schon Geschriebene hatdieWahrnehmung der Außenwelt abgelöst: Die Schrift ist selbst zurAußenwelt avanciert. Erste und zweite Fassung erzählen jedoch nichtzweimal dieselbe Geschichte; sie erzählen vielmehr jeweils eine andereGeschichte und dies, weil jeder Text unter immer neuen Bedingungengeschrieben wird.
Autorenporträt
Barbara Di Noi studierte Anglistik und Germanistik an der Universität Florenz, wo sie 1987 die ¿laureä erworben hat. Lektorin an der Universität in Tübingen. Stipendien in Halle und Wien. Promotion über Hoffmann und die Musik. Von 1997 bis 2007 war sie Mitglied der Redaktion von Annuario italiano di Comparatistica von Enzo Caramaschi.