So hungrig nach Erfahrungen und zugleich erfahrungsgesättigt treten Debüts selten auf: In zwölf konzentrierten Geschichten unternehmen Susanne Heinrichs Erzählerinnen Erkundungsfahrten zu den Nachtseiten des Lebens - sie sind jung, abgebrüht und trotzdem noch immer empfindlich. Sie werden begehrt und suchen zwischen ungenügenden Möglichkeiten nach Orientierung. Sie haben Sehnsucht und Angst, träumen von Nähe und trösten sich mit den Falschen. Bis zur Liebe kommt es nicht.
Susanne Heinrich malt die Nachthälften der Wirklichkeit in betäubend strahlenden Farben. Sie schreibt in einer erstaunlichen Verbindung von Härte und Poesie: Schonungslos, selbstbewusst, verstörend lässt sie ihre Figuren umherirren. Während einer Urlaubsreise oder im Bett, auf einem Konzert oder beim Frühstück am Morgen danach - immer erwartet man, dass etwas explodiert, aber die Erzählungen verharren in einer Anspannung, die gefangen nimmt.
"Ich stelle mir vor, dass ich glücklich bin" - Susanne Heinrich entwirft eine Welt, in der dieser Wunsch ohne Antwort bleibt.
Susanne Heinrich malt die Nachthälften der Wirklichkeit in betäubend strahlenden Farben. Sie schreibt in einer erstaunlichen Verbindung von Härte und Poesie: Schonungslos, selbstbewusst, verstörend lässt sie ihre Figuren umherirren. Während einer Urlaubsreise oder im Bett, auf einem Konzert oder beim Frühstück am Morgen danach - immer erwartet man, dass etwas explodiert, aber die Erzählungen verharren in einer Anspannung, die gefangen nimmt.
"Ich stelle mir vor, dass ich glücklich bin" - Susanne Heinrich entwirft eine Welt, in der dieser Wunsch ohne Antwort bleibt.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Sabine Peters will diesen Band mit Erzählungen von Susanne Heinrich nicht gleich als "glattes, stromlinienförmiges Machwerk" abschreiben und widmet ihm deshalb noch einen "zweiten Blick". Die 20-jährige Autorin schreibt ihre Geschichten jeweils aus der Perspektive einer sehr jungen Frau, die von "nichts als ihrer Sexualität umgetrieben" wird, meint die Rezensentin. Weder Handlungsort noch die männlichen Partner spielen in diesen Texten wirklich eine Rolle, in denen sich die Ich-Erzählerinnen einer "exzessiven Nabelschau" hingeben, so Peters wenig begeistert. Es finden sich jede Menge "Plattheiten" und gewollte Vulgarität und die Unsicherheit der Protagonistinnen wird ohne jede "Distanz" oder "Ironie" dargestellt, moniert die Rezensentin, die nichtsdestotrotz von der "inneren Notwendigkeit" überzeugt ist, die die Autorin zum Schreiben getrieben hat. Deshalb will sie sich allen Spott versagen, auch wenn sie mitunter den Eindruck hat, es mit dem "Tagebuch eines Backfischs" zu tun zu haben. Sie bemüht sich um Verständnis und "Mitgefühl", wie sie selbst ganz ironiefrei betont. Manchmal, wenn die Ich-Erzählerinnen tatsächlich unglücklich "lieben", verlieren die Erzählungen ihren "Gefühlskitsch" und lassen einen "Glutpunkt" verspüren, lobt Franke verhalten, die die "Unausgewogenheit" der Texte am Ende auch wieder ganz "stimmig" findet, weil dem Alter und ihrer Problemlage angemessen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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