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Ivan Illich zeigt in diesen Gesprächen mit David Cayley, in welcher Weise die moderne Gesellschaft in all ihren Widersprüchen und Verästelungen aus der Geschichte des Christentums und der Kirche verstanden werden muß. Seine provozierende These ist, daß die westliche Zivilisation nur angemessen als Korruption der christlichen Botschaft verstanden werden kann. Ivan Illich erkennt, daß die Moderne weder die Erfüllung, noch die Antithese zum Christentum darstellt, sondern vielmehr als dessen Perversion begriffen werden muß. Er argumentiert, daß die Anfänge der westlichen Moderne auf eine radikale…mehr

Produktbeschreibung
Ivan Illich zeigt in diesen Gesprächen mit David Cayley, in welcher Weise die moderne Gesellschaft in all ihren Widersprüchen und Verästelungen aus der Geschichte des Christentums und der Kirche verstanden werden muß. Seine provozierende These ist, daß die westliche Zivilisation nur angemessen als Korruption der christlichen Botschaft verstanden werden kann. Ivan Illich erkennt, daß die Moderne weder die Erfüllung, noch die Antithese zum Christentum darstellt, sondern vielmehr als dessen Perversion begriffen werden muß. Er argumentiert, daß die Anfänge der westlichen Moderne auf eine radikale Veränderung der lateinischen Christenheit zurückgehen, in deren Folge die Kirche ihre Macht einsetzte, um die Menschen zu formen und zu disziplinieren. Die Versuche der Kirche, den Weg zur Erlösung und die Erlösung selbst mittels eines umfassenden Regelsystems zu garantieren und zu regulieren, brachten eine fatale Wertschätzung von Normen und Regeln mit sich, die nicht nur im abendländischenRechtssystem, sondern auch in der Ethik ihren Niederschlag gefunden hat. Illichs Analyse der gegenwärtigen Gesellschaft bietet eine neue Sicht auf das Christentum und die Grundlagen der abendländischen Kultur.
Autorenporträt
Ivan Illich (1926 - 2002) studierte Naturwissenschaften, Philosophie und Theologie. Nach Promotion in Salzburg und Priesterweihe im Vatikan arbeitete er als Seelsorger in den New Yorker Slums. Von 1956 bis 1960 leitete er die Universität von Puerto Rico und geriet durch seine kritische Haltung gegenüber der Politik der katholischen Kirche in Südamerika mit dem Vatikan in Konflikt. 1996 gab Illich sein Priesteramt auf und lehrte anschließend an europäischen, amerikanischen und japanischen Universitäten. Seine zivilisationskritischen Bücher und Essays wurden in viele Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Als ein seltenes und wahrhaftes Erlebnis beschreibt Rezensentin Ulrike Baureithel ihre Lektüre der Gespräche von Ivan Illich. Hier komme einer der letzten umfassend gebildeten Menschen zu Wort und es sei faszinierend, wie Illich es verstehe, sein weit in die Jahrhunderte ausschweifendes kulturkritisches Denken noch einmal zusammenzufassen. Als Kernübel der westlichen Welt hat der Katholik Illich immer schon die katholische Kirche und ihre Werte und Normen nach dem Hochmittelalter ausgemacht, die das Gute in der Welt und das Gleichnis vom frei handelnden barmherzigen Samariter quasi ersetzt hätten, erzählt Baureithel. Von der Vorstellung einer leblosen Natur über das moderne Verständnis vom Schmerz bis zur Kritik der hierarchischen Schule reiche das Spektrum von Illichs kritischen Gedanken. Der größte Schatz aber liegt für die Rezensentin in der Form des Gesprächs und des gedanklichen Austausches unter Freunden, die Ivan Illich wie kaum ein anderer gepflegt habe.

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