Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Schweiz isoliert zwischen den zwei großen Blöcken. Offiziell neutral, lehnte sie sich eindeutig an den Westen an. Das verschont gebliebene Land war auch eine gesuchte Adresse für ehemalige Funktionäre des Dritten Reiches. Und nicht minder für Kommunisten, die ihre Heilslehre zu verbreiten suchten. In zwölf Momentaufnahmen zeigen die Autoren das Schwanken der Schweizer Politiker und Bürokraten im Umgang mit solcher Prominenz aus dem Ausland. Während manch guter Patriot wenig Hemmung hatte, mit Exponenten von Nazi-Deutschland "im Geschäft" zu bleiben, bestand gegenüber allem, was sich im linken Milieu tummelte, ein fiebriges Misstrauen. Das Buch stellt so unterschiedliche Persönlichkeiten vor wie den Dirigenten Hermann Scherchen, Hitlers Panzergeneral Heinz Wilhelm Guderian, Sowjetliterat Ilja Ehrenburg, das gräfliche Ehepaar Batthyány-Thyssen, Pastor Martin Niemöller und Nobelpreisträger Frédéric Joliot-Curie.