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Berlin, Juli 1945. Die ehemalige Reichshauptstadt, von Bombenangriffen und wochenlangem Straßenkampf verwüstet, ist der Schauplatz von Kanons neuem Roman. Der Autor verpackt einen packenden Kriminalfall mit einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte, er taucht ein in eine düstere Zeit, in der die böse Saat des Kalten Krieges bereits aufgeht, in der die Alliierten den Schwarzmarkt unter sich aufteilen und versuchen, sich gegenseitig Hitlers Raketentechniker abzujagen.

Produktbeschreibung
Berlin, Juli 1945. Die ehemalige Reichshauptstadt, von Bombenangriffen und wochenlangem Straßenkampf verwüstet, ist der Schauplatz von Kanons neuem Roman. Der Autor verpackt einen packenden Kriminalfall mit einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte, er taucht ein in eine düstere Zeit, in der die böse Saat des Kalten Krieges bereits aufgeht, in der die Alliierten den Schwarzmarkt unter sich aufteilen und versuchen, sich gegenseitig Hitlers Raketentechniker abzujagen.

Autorenporträt
Joseph Kanon war viele Jahre Verlagsleiter bei Houghton Mifflin. Der Autor lebt mit seiner Frau, der Literaturagentin Robin Straus, in New York.
Rezensionen
Berlin, 1945
Ein neuer Le Carré ist er zwar nicht, aber in seinem neuen Roman In den Ruinen von Berlin liefert Joseph Kanon alles, was eine gute Kriminalgeschichte haben muss: Hochspannung und tiefe Gefühle. Korruption, Intrigen und wahre Liebe. Und das alles vor einem historischen Hintergrund.
Kanon zieht zu Beginn den Leser hinab in die depressive Atmosphäre, die Berlin im Juli 1945, kurz vor der Potsdamer Konferenz, zu keinem gesunden Aufenthaltsort machte. Der kalte Krieg lässt sich bereits ahnen, und die Stadt ist voll von Agenten und korrupten Geschäftemachern aus aller Herren Länder. Gleichzeitig herrscht bitterste Armut, in der junge Mädchen sogar bereits sind, sich für eine Zigarette – die einzig stabile Währung – zu verkaufen.
Der Amerikaner Jake Geismar, der lange Jahre Auslandskorrespondent in Berlin war, ist in die Stadt zurückgekehrt und soll von der bevorstehenden Konferenz berichten. In erster Linie aber ist er auf der Suche nach Lena Brandt, seiner Geliebten, die er vor Kriegsausbruch in der Stadt zurücklassen musste. Er findet sie schließlich, krank und elend. Ihre Liebe lebt wieder auf und gemeinsam werden sie in eine Geschichte verwickelt, die mit dem Tod eines jungen amerikanischen Soldaten beginnt. Mit viel Geld in den Taschen wurde er im russisch kontrollierten Sektor Berlins zum Opfer eines Mordes. Der Journalist Jake wird Zeuge der Bergung des Leichnams und wittert eine heiße Story, zumal offensichtlich sowohl amerikanische als auch russische Behörden bemüht sind, den Fall zu verschleiern.
Der gute Deutsche
Während er Lena gesund pflegt, verstrickt er sich bei seinen Recherchen immer tiefer in den Fall und gerät in einen Sumpf von Korruption und Intrigen. Dabei findet er heraus, dass es eigentlich keinen Deutschen gibt, der eine weiße Weste vorweisen kann. Er erfährt aber auch, mit welcher Skrupellosigkeit viele Amerikaner einen florierenden Handel auf dem Schwarzmarkt betreiben und selbst vor Schiebereien mit den begehrten Persilscheinen nicht zurückschrecken. Richtig gefährlich aber wird es für ihn, als er herausfindet, woran sowohl die Russen als auch die Amerikaner in dem Fall wirklich interessiert sind: An der Raketentechnik der Deutschen und an den Wissenschaftlern, die in Peenemünde beschäftigt waren. Nun beginnt die spannende Suche nach dem "guten Deutschen", hinter dem offenbar alle her sind.
Der Roman, der im amerikanischen Original The Good German heißt, ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch ein meisterhaftes Portrait einer düsteren Zeit und der gelungene Versuch, den Kampf der Siegermächte um die Vorherrschaft im besiegten Deutschland darzustellen.
(Andreas Rötzer)
"Berlin, 1945. Komplex und kenntnisreich zeichnet Joseph Kanon das Bild einer von Gewalt, Schwarzmarkt und dem Beginn des Kalten Krieges geprägten Stadt. Ein packender zeitgeschichtlicher Thriller." (Hörzu)
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Tobias Gohlis ist dem amerikanischen Krimi-Autor Joseph Kanon schon länger verfallen. Auf den Geschmack gebracht haben ihn die Romane "Die Tage von Los Alamos" und "Der verlorene Spion", die laut Gohlis subtil und facettenreich den "Ambiguitäten amerikanischer Weltkriegssiegermoral" nachgehen. So soll es sich auch "In den Ruinen von Berlin" treffen, dessen Protagonist, der Reporter Jake Geismar 1945 als Berichterstatter nach Berlin zurückkommt und prompt in die Potsdamer, Schwarzmarkt-Deals, Geheimdienst-Operationen und Raketenwissenschaft verwickelt wird. Kanon erzähle spannend und vieldeutig, ohne didaktisch zu werden, lobt Gohlis. Und dass in diesem Plot der Unklarheiten, des Verrats und der Mittäterschaft sowohl Menschenkenntnis als moralisches Urteil des Reporters aufs Äußerste gefordert würden, hat ihm ebenfalls ausgesprochen gut gefallen.

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