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Wer kennt sie nicht, die Bilder von majestätischen Urwäldern und der Vielfalt tropischer Naturlandschaften? Und gleichzeitig die Bilder von ihrer Zerstörung durch Holzkonzessionen, Viehweiden, Straßenbauprojekte - und den Bergbau? Wer sind die Menschen und Unternehmen, die auf der Suche nach Gold und Edelsteinen in den bewaldeten Süden Venezuelas vordringen? Ist die Masse der Gold- und Edelsteinsucher hinter dem schnellen Reichtum her? Sind sie wirklich nur Umweltzerstörer, die quecksilberversuchte Inseln der Waldzerstörung hinterlassen? Wie gestaltet sich der sog. nachhaltige Bergbau, den…mehr

Produktbeschreibung
Wer kennt sie nicht, die Bilder von majestätischen Urwäldern und der Vielfalt tropischer Naturlandschaften? Und gleichzeitig die Bilder von ihrer Zerstörung durch Holzkonzessionen, Viehweiden, Straßenbauprojekte - und den Bergbau?
Wer sind die Menschen und Unternehmen, die auf der Suche nach Gold und Edelsteinen in den bewaldeten Süden Venezuelas vordringen? Ist die Masse der Gold- und Edelsteinsucher hinter dem schnellen Reichtum her? Sind sie wirklich nur Umweltzerstörer, die quecksilberversuchte Inseln der Waldzerstörung hinterlassen? Wie gestaltet sich der sog. nachhaltige Bergbau, den transnationale Konzerne als Alternative zum informellen Bergbau propagieren?
Durch das Verlassen gängiger Perspektiven werden im vorliegenden Buch Facetten und geopolitisch-normative Codierungen des Bergbaus in Venezuela nachgezeichnet, die in der Regel auf der internationalen Ebene ausgeblendet werden - wodurch auch potenzielle Ansätze zum Schutz der Tropenwälder nicht erkannt werden. Hierzu hat die Autorin nicht nur weit verstreute Standorte des industriellen und informellen - z.T. illegalen - Bergbaus in Venezuelas aufgesucht. Durch stringente Kontextualisierung der lokalen Ebene in die regionale, nationale und internationale Ebene gelingt es ihr auch, übergeordnete Rahmungen des nur scheinbar lokalen Phänomens bergbauinduzierter Waldzerstörungen aufzuzeigen.
Die Empirie ist eingebettet in den akteursorientierten Analyserahmen der Political Ecology. In der Anwendung dieses Ansatzes, der zunehmend auch in Deutschland zur Erklärung des Mensch- Umwelt-Verhältnisses zum Tragen kommt, werden seine Stärken und Potenziale aufgezeigt; zugleich werden seine wissenschaftstheoretischen Aussagen und die empirische Anwendbarkeit aber auch kritisch diskutiert.
Autorenporträt
Barbara Schneider (geb. Müller, Jahrgang 1962) hat in Mainz Geographie, Ethnologie sowie Politik studiert und mit der vorliegenden Arbeit am Institut für Kulturgeographie der Albert-Ludwigs-Universität (Freiburg / i. Br.) promoviert.
Nicht nur für die Untersuchung des Gold- und Diamantenbergbaus im südlichen Venezuela hat sie sich unwegsamen Gebieten und Themen zugewandt. Bereits in ihrem Studium hat sie sich in einer tourismusgeographischen Arbeit in den westmalaysischen Hochländer mit bisher wenig untersuchten Regionen befasst. In Bolivien hat sie in einem integrierten Gesundheits- und Aufforstungsprojekt gearbeitet.
Neben entwicklungspolitischen und soziokulturellen Zusammenhängen beschäftigt sie sich mit wissenschaftstheoretischen Fragen sowie dem spannenden Thema der empirischen Sozialforschung in interkulturellen Kontexten.