Protestantismus und Sinnlichkeit - dem Klischee nach handelt es sich bei beiden Begriffen um unvereinbare Gegensätze. Die vorliegende ethnographische Studie, die auf der Feldforschung in einer protestantischen Dorfkirche basiert, geht diesem Vorurteil nach.Durch teilnehmende Beobachtung und durch Interviews hat die Autorin versucht, die sinnliche Dimension des protestantischen Gottesdienstes auszuloten und sich der Bedeutung dieser Dimension in der subjektiven Wahrnehmung der GottesdienstbesucherInnen anzunähern. Im Buch gelingt eine anschauliche und differenzierte Beschreibung des protestantischen Gottesdienstes als körperlich-sinnliches Erlebnis.Zur historisch-theoretischen Einordnung der Ergebnisse der Feldforschung stellt das Buch außerdem historische Positionen vor, die im Protestantismus zur Frage des Verhältnisses von Sinn und Sinnlichkeit vertreten wurden, und bietet einen Ausblick auf neuere Entwicklungen und Diskussionen innerhalb der evangelischen Kirche.