In einer Zeit, in der die Frau als Person nicht zählt, in der gesellschaftliche Vorgaben starr und erbarmungslos sind, machen sich 13 wagemutige Frauen auf, um im ewigen Eis dem Schicksal einer verschollenen Expeditions-Gruppe auf den Grund zu gehen.
Leider fordert dieses Abenteuer seinen Tribut
und nicht alle Frauen kommen (gesund) wieder zurück, woraufhin die Anführerin der Gruppe, Virginia…mehrIn einer Zeit, in der die Frau als Person nicht zählt, in der gesellschaftliche Vorgaben starr und erbarmungslos sind, machen sich 13 wagemutige Frauen auf, um im ewigen Eis dem Schicksal einer verschollenen Expeditions-Gruppe auf den Grund zu gehen.
Leider fordert dieses Abenteuer seinen Tribut und nicht alle Frauen kommen (gesund) wieder zurück, woraufhin die Anführerin der Gruppe, Virginia Reeve, des Mordes angeklagt wird. In einem spannenden und von Lügen und Intrigen geprägten Gerichtsprozess gilt es nun, ihre Unschuld zu beweisen und sie so vor dem drohenden Strick zu retten.
Als ich das Buch das erste Mal in Händen hielt, mir den Titel uns das Titelbild anschaute, stellte ich mich auf eine spannende Abenteuergeschichte inmitten der arktischen Wüste ein.
Schnell wurde klar, dass sich meine Vorstellungen nicht ganz bewahrheiteten:
So liegt der Fokus des Romans nichts auf den Gefahren, die die arktische Landschaft und die Beschwernisse einer Expedition bergen, sondern eher auf zwischenmenschlichen Beziehungen, der persönlichen Weiterentwicklung der Figuren und vor allen Dingen den konservativen und frauenverachtenden Vorgaben der damaligen Zeit. Hierbei gelingt es der Autorin ganz hervorragend, die damaligen Missstände aufzuzeigen und darzustellen, wie starke Frauen sich gegen diese Vorgaben aufgelehnt haben oder am Ende einknicken mussten. Es wird sehr deutlich, dass alle Facetten der Gesellschaft (Homosexualität, Rassendiskriminierung, Ehebruch, ungewollte Schwangerschaften, Gewalt in der Beziehung, Transgender, etc.) auch damals schon Thema waren, dass aber ganz anders damit umgegangen wurde, als heute.
Obwohl der Roman einen wahren historischen Kern hat (Die Polarexpeditionen des John Franklin), darf man keine realitätsgetreue Darstellung erwarten. Viele Schilderungen kratzen nur an der Oberfläche und sind recht unglaubwürdig (z.B. dass einige Frauen „mal eben so schnell entscheiden“, sich von jemand Fremden in eine ungewisse Zukunft führen zu lassen, ohne jedwede Vorbereitung). Nichtsdestotrotz gelingt es der Autorin auch durch ihre (bis auf wenige Ausnahmen) gekonnte Sprache, den/ die LeserIn bis zum letzten Satz zu fesseln!
Ich selbst habe den Roman gespannt verfolgt und konnte ihn zeitweise gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Frauen sind grandios, jede hat ihren eigenen Hintergrund und ihre individuellen Beweggründe, an dieser Expedition teilzunehmen. Diese regten mich intensiv zum Nachdenken an. Dadurch, dass man am Anfang schon erfährt, dass nur noch 5 Frauen von der Expedition zurückgekehrt sind, will man unbedingt wissen, was genau auf der Reise geschehen sein mag. Auch die Geschehnisse im Gerichtssaal lassen einen nicht los und die Spannung bleibt bis zur letzten Seite erhalten.
Nicht zuletzt motivierte mich der wahre Kern des Romans dazu, mich historisch weiterzubilden und mich nochmal in die realen geschichtlichen Ereignisse einzulesen. Somit hatte ich in diesem Buch am Ende neben einem wirklich großartigen Roman ebenso eine lehrreiche Lektüre, die mir wertvolle Impulse für die Auswahl meiner kommenden Lesevorhaben gab.
Das Buch bekommt von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung!