Nur wer den Mut hat aufzubrechen, kommt auch irgendwo an. Heinz R. Unger, Wanderer zwischen Ländern und Kontinenten wie zwischen den literarischen Genres, zieht die poetische Summe aus seinen Reisen, den tatsächlichen wie den literarischen, und führt in einem großen Bogen durch die Alte und die Neue Welt, von Griechenland über Rom nach New York und wieder zurück. Den lyrischen Ausdrucksformen sind dabei keine Grenzen gesetzt: Unger überzeugt mit knappen Impressionen nicht weniger als mit zeitkritischen Liedern, stellt Balladen neben freie Rhythmen, reiht Sehnsucht weckende Bilder an tiefgründige Reflexionen. Die Vielfalt dieses Gedichtbandes kulminiert in den "Sonnensonetten", in denen er mit Sprachgewalt die Faszination griechischer Sonnenaufgänge feiert und das strenge und ebenso kunstvolle Korsett des klassischen Sonetts mit atemberaubenden Bildern und betörenden Stimmungen zu füllen versteht.