Die Geschichte startet mit einem wimmeligen Bild voller Tiere im verschneiten Winterwald. Alle freuen sich auf das Weihnachtsfest.
Die Igel ziehen einen Schlitten voller Geschenke durch den Schnee, die Eichhörnchen dekorieren die Tannenbäume und der Biber sucht sich einen Weihnachtsbaum für seinen
Biberbau aus. Doch sind wirklich alle in Weihnachtsstimmung?
Bei näherem Hinziehen fällt auf, dass…mehrDie Geschichte startet mit einem wimmeligen Bild voller Tiere im verschneiten Winterwald. Alle freuen sich auf das Weihnachtsfest.
Die Igel ziehen einen Schlitten voller Geschenke durch den Schnee, die Eichhörnchen dekorieren die Tannenbäume und der Biber sucht sich einen Weihnachtsbaum für seinen Biberbau aus. Doch sind wirklich alle in Weihnachtsstimmung?
Bei näherem Hinziehen fällt auf, dass einer fehlt, und zwar der mürrische Mattes, der lieber alleine in seiner Bärenhöhle sitzt und dabei vor sich hin brummelt und grummelt.
Doch dieses Jahr macht ein Schneesturm dem griesgrämigen Mattes einen Strich durch die Rechnung. Nach und nach taucht ein Tier des Waldes nach dem anderem bei ihm auf. Jedes auf der Suche nach einem warmen Plätzchen. Keiner fragt, ob es Mattes recht ist, wenn es in seiner Höhle Platz nimmt. Bis die Bärenhöhle irgendwann so eng und überfüllt ist, dass Mattes der Kragen platzt. Allerdings aus einem ganz anderen Grund, als man zunächst gedacht hätte…
Auch wenn überall Weihnachtstimmung in der Luft liegt, gibt es doch immer irgendeinen, der an Weihnachten gewollt oder ungewollt alleine ist, wie Bär Mattes in dieser Geschichte. Er wird hier zum Gastgeber wider Willen, und tatsächlich ist es am Ende nicht er alleine, der den Geist und eigentlichen Sinn von Weihnachten nicht verstanden und gelebt hat.
Die Wendung in dieser Geschichte macht selbst erwachsenen (Vor)Lesern Spaß, weil man zunächst mit einer ganz anderen Auflösung der Geschichte rechnet. Die Auflösung lädt zur Diskussion ein und man kann gemeinsam überlegen, was die Tiere hätten anders machen können, oder warum der Bär zunächst lieber alleine geblieben wäre.
Die kleinen Zuhörer und Mitleser werden alleine schon Spaß an den ganzen Tieren haben, die die Geschichte bevölkern und die mit so vielen unterschiedlichen weihnachtlichen Aktivitäten beschäftigt sind. Aber auch die anderen liebevollen Details in den kunterbunten Illustrationen laden zum Entdecken ein. Die Einrichtung der Bärenhöhle ist ganz auf einen honigliebenden Bären ausgerichtet und die Gesichtsausdrücke der einzelnen Tiere decken eine große Bandbreite an Gefühlen ab. Alleine Bär Mattes im Wechselbad der Gefühle zu erleben ist urkomisch!
Witzige Details in der Ausstattung sind das Loch im vorderen Einband, durch das man den griesgrämigen Bären in seiner Höhle sehen kann, während die anderen Tiere noch vor seiner Eingangstür stehen. Auch die Vorsatzseiten sind eine Entdeckung wert. Während Mattes zu Beginn noch in denkbar schlechter Stimmung ist, sieht es auf den hinteren Vorsatzseiten ganz anders aus.
Die Illustrationen bedecken zumeist formatfüllend die Seiten und die Texte sind so angeordnet, dass man sie von der Menge und dem Schriftbild gut vorlesen kann und sie die Bilder nicht stören.
Nicht nur die Bilder sind verspielt, auch der Text gibt die Stimmung beziehungsweise die Lautstärke wieder, hebt sich das Anklopfen an der Höhlentür doch immer stärker vom Rest der Geschichte ab, so dass man die zunehmende Gereiztheit von Mattes noch besser spüren kann.
“In der Weihnachtshöhle ist noch Platz” ist eine sehr schöne Weihnachtsgeschichte, die auf witzige und kindgerechte Art und Weise aufzeigt, dass es an Weihnachten wichtigere Dinge als Geschenke gibt, und dass Teilen und Schenken mindestens genauso schön ist, wie selbst mit Geschenken bedacht zu werden.