Im Zentrum dieser Studie stehen die Lebensentwürfe, das subjektive Erleben, die Selbstdeutungen und Handlungspotentiale dreier alter hessischer Bäuerinnen. Ausgangspunkt der lebensgeschichtlichen Gesprächszyklen im Dialekt der Region ist die Frage, wie die Frauen die Veränderungen ihrer Zeit subjektiv verarbeitet haben. In den Lebenstexten der Bäuerinnen ist der einschneidende Strukturwandel des letzten Jahrhunderts unauslöschlich eingeschrieben: Sie zeigen auf, dass ehemals überlieferte Ordnungssymbole ihre Gültigkeit verloren und vorgeformte Modelle einer zunehmenden Individualisierung und Eigenaktivität Platz machten.