Südlich bei Berlin, auf halbem Wege zwischen Zossen und Luckenwalde, liegt der ehemalige Schießplatz Kummersdorf. 70 Jahre lang, von 1875 bis 1945, wurden hier Waffen und Gerät aller Art getestet, perfektioniert und neu entwickelt: für das preußische Heer, danach die Reichwehr und die Deutsche Wehrmacht. In zahlreichen Veröffentlichungen sind diese Vorgänge mehr oder weniger umfangreich beschrieben worden, allerdings so gut wie gar nicht für die Zeit des Ersten Weltkrieges 1914-1918. Dabei vollzogen sich gerade in diesen vier Jahren gewichtige Ereignisse auf dem weitläufigen Erprobungsfeld: Grundlegende Veränderungen in der Artilleriebewaffnung, Entwicklung neuer Schießverfahren, Test neuartiger Granaten - einschließlich Giftgasgeschossen, veränderte Schieß- und Sprengmittel, Entwicklung der Schallmesstechnik zwecks Aufklärung gegnerischer Artilleriestellungen; dazu die Vergrößerung durch eine zweite Schießbahn, verbunden mit tiefen Einschnitten in die Besitz- und Eigentumsverhältnisse. Auf der Grundlage von Archivmaterialien, Literaturrecherchen und anderer Quellen beschreibt der Autor erstmals diese und andere bedeutenden Vorgänge in Kummersdorf, stets verbunden mit dem Kriegsverlauf, Umbrüchen in der Kriegsorganisation, in der Rüstungsproduktion sowie der generellen Nutzung von Technik und Wissenschaft für die Kriegsführung jener Zeit.
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