Als die engagierte Therapeutin Grace beim Langlaufen auf einen Mann stößt, der gerade versucht hat, sich zu erhängen, folgt sie instinktiv ihrem Impuls zu helfen. Doch binnen Kurzem muss sie erkennen, dass ihre Gefühle für diesen faszinierenden, aber verschlossenen Mann keineswegs nur therapeutischer Natur sind. Unterdessen ist Annie, ihre junge, verstörte Patientin, von zu Hause weggelaufen, um sich bald darauf in New York als aufstrebende und dabei rücksichtslose Schauspielerin neu zu erfinden und sich möglichst auf keine menschliche Beziehung wirklich einzulassen. Und Mitch, Grace' Exmann, ebenfalls Therapeut, verlässt die Frau, die er liebt, um in der Arktis einer Inuit-Gemeinde bei ihren Problemen zu helfen. Diesen vier fesselnden, komplexen Charakteren folgen wir gebannt von Montreal und New York nach Hollywood und Ruanda, denn jeder von ihnen ist auf seine Weise überzeugend und doch nicht Herr seines eigenen Lebens. Kunstvoll werden die Geschichten ineinander verwoben und wird die Spannung bis zuletzt gehalten.
"In einer anderen Haut", der zweite Roman der jungen, viel beachteten kanadischen Autorin Alix Ohlin, ist von einer messerscharfen emotionalen Intelligenz, glänzend geschrieben und arrangiert. Wie wichtig und wie gefährlich unser Impuls, unseren Nächsten zu helfen, sein kann, welch unverhoffte Wendungen und tragische Verwicklungen er nach sich ziehen kann, ist ein beherrschendes Thema dieses bemerkenswerten Romans.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
"In einer anderen Haut", der zweite Roman der jungen, viel beachteten kanadischen Autorin Alix Ohlin, ist von einer messerscharfen emotionalen Intelligenz, glänzend geschrieben und arrangiert. Wie wichtig und wie gefährlich unser Impuls, unseren Nächsten zu helfen, sein kann, welch unverhoffte Wendungen und tragische Verwicklungen er nach sich ziehen kann, ist ein beherrschendes Thema dieses bemerkenswerten Romans.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Anstelle einer eigenen Besprechung liefert uns Angela Schader eine Auseinandersetzung mit William Giraldis boshafter Besprechung von Alix Ohlins Roman in der New York Times. In der Sache treffend, zumindest teilweise, nennt Schader sie. Allerdings missfällt ihr Giraldis Argumentation. Nur die ganz großen Romane als Maßstab zu verwenden, scheint ihr unsinnig. Und Giraldis Verkürzung der Handlung auf gerademal einen Absatz erscheint ihr unzulässig. Ein Absatz - immerhin muss man sagen, angesichts von Schaders Rezensionsrezension, die nicht erkennen lässt, warum sie den Roman auf im Aufmacher des Feuilletons halbherzig verteidigt und ihm allenfalls zugute hält, dass sein zurückhaltender Stil den "Überschuss an Drama einzubinden" hilft.
© Perlentaucher Medien GmbH
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