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Katherine Mansfield: In einer deutschen PensionAm 9. Juni 1909 bezieht eine junge Frau in Wörishofen - das Bad wird erst ab 1920 vorangestellt - im Hotel Kreuzer unter dem Namen »Käthe Beauchamp-Bowden« ein Zimmer. Sie ist mit 20 Jahren nach damaligem Recht nicht volljährig. Als Beruf gibt die selbstbewusste Neuseeländerin »Schriftstellerin« an, auch wenn bis zu diesem Zeitpunkt keine einzige Zeile von ihr veröffentlich worden ist. Man kann nicht sagen, dass Käthes Leben rund läuft. Getrennt von ihrer in Neuseeland gebliebenen großen Liebe Maata Mahupuku, einer Maori-Prinzessin, die sie in der…mehr

Produktbeschreibung
Katherine Mansfield: In einer deutschen PensionAm 9. Juni 1909 bezieht eine junge Frau in Wörishofen - das Bad wird erst ab 1920 vorangestellt - im Hotel Kreuzer unter dem Namen »Käthe Beauchamp-Bowden« ein Zimmer. Sie ist mit 20 Jahren nach damaligem Recht nicht volljährig. Als Beruf gibt die selbstbewusste Neuseeländerin »Schriftstellerin« an, auch wenn bis zu diesem Zeitpunkt keine einzige Zeile von ihr veröffentlich worden ist. Man kann nicht sagen, dass Käthes Leben rund läuft. Getrennt von ihrer in Neuseeland gebliebenen großen Liebe Maata Mahupuku, einer Maori-Prinzessin, die sie in der Schule in Wellington kennen und lieben lernte, wird sie in London von dem Sohn ihres Cellolehrers schwanger. Sie heiratet etwas überstürzt, allerdings nicht den Kindsvater, sondern einen Gesangslehrer, von dem sie sich noch in der Hochzeitsnacht wieder trennt. Daraufhin reist ihre Mutter aus Neuseeland an, versteckt die im fünften Monat schwangere Minderjährige im finstersten Bayern und enterbt die missratene Tochter. Einen Monat später erleidet Käthe eine Fehlgeburt.Als sie nach knapp halbjährigem Aufenthalt Ende Dezember 1909 nach England zurückkehrt, hat sie eine kleine Sammlung von Erzählungen im Gepäck, die die literarische Welt schon bald als richtungsweisend und genreprägend erkennen wird. Schonungslos legen ihre kleinen Humoresken das Eigentliche frei, werfen präzise Schlaglichter auf Gewalt in der Ehe und die freie Liebe, auf Provinzialismus und Selbstverliebtheit. Ab Februar 1910 erscheinen sie in der einflussreichen Zeitschrift »New Age«, neben Texten von Bernhard Shaw, H.G. Wells und G.K. Chesterton. 1911 folgt die erste Buchausgabe, die unter dem Titel »In a German Pension« den Weltruhm der unkonventionellen jungen Frau begründet, die fortan unter dem Namen Katherine Mansfield auftreten wird.»In a German Pension«, Erstdruck 1911.Inhaltsverzeichnis:In einer deutschen Pension.Zum Geleit.Deutsche beim Fleisch.Der Baron.Die Schwester der Baronin.Frau Fischer.Frau Brechenmacher besucht eine Hochzeitsfeier.Die moderne Seele.Bei Lehmanns.Das Luftbad.Ein Geburtstag.Das Kind, das müde war.Die fortschrittliche Dame.Das Schwingen des Pendels.Eine Explosion.Neuausgabe, herausgegeben von Karl-Maria Guth, Berlin 2023.Umschlagabbildung: Heiner Hawel, Collage Katherine Mansfield, 2022Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.Die Sammlung Hofenberg erscheint im Verlag Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH, Berlin
Rezensionen
»Ich war eifersüchtig auf ihre Art zu schreiben. Die Einzige, auf die ich je eifersüchtig war.« Virginia Woolf »Es gibt keinen Zweifel: Wer sich eine Bibliothek mit Weltliteratur in Form von Hörbüchern aufbauen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.« WDR 3 »Hier wird fündig, wer an Hörbuchproduktionen Freude hat, die nicht schnell hingeschludert sind, sondern mit einer Regie-Idee zum Text vom und für den Rundfunk produziert sind.« NDR KULTUR »Mehr Zeit hätte man ja immer gern, aber für diese schönen Hörbücher [...] besonders.« WAZ »Die Hörbuch-Edition 'Große Werke. Große Stimmen.' umfasst herausragende Lesungen deutschsprachiger Sprecherinnen und Sprecher, die in den Archiven der Rundfunkanstalten schlummern.« SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Komplett begeistert ist Rezensentin Irene Bazinger davon, wie Sprecherin Nina Hoss Katherine Mansfields Buch über Deutschland einspricht. Die in Neuseeland geborene Mansfield hielt sich, lernen wir, Anfang des 20. Jahrhunderts nach einer Fehlgeburt im Kurort Bad Wörishofen auf und nutzte die Zeit dazu, Beobachtungen ihrer Umwelt auf den Spuren Tschechows in große Literatur zu übersetzen. Hoss nun gelingt es laut Rezensentin, die verschiedenen in Mansfields Prosa auftauchenden Figuren mit Witz und Klugheit zum Leben zu erwecken. Die Komik der Vorlage schlägt in Hoss' Sprechen ebenso durch, freut sich Bazinger, wie die nuancierte und oft wenig schmeichelhafte Beschreibung der Deutschen. Eine eingesprochene Szene erinnert Bazinger außerdem an Hoss' Rolle im Film "Tár".

© Perlentaucher Medien GmbH