Der junge Erich Wellkamp lernt in der Sommerfrische Major von Grubeck und seine Tochter Anna kennen. Erich weiß es sofort: Anna bietet ihm die Sicherheit, auf die er gewartet hat. An sie kann er sich anlehnen und vom Leben ausruhen. Also hält er um ihre Hand an. Aber es kommt doch anders als erwartet. Die beiden frisch Vermählten ziehen zu Annas Vater, und Erich begegnet seiner Schwiegermutter Dora, der zweiten, sehr viel jüngeren Frau des Majors. Erich verfällt ihr mit Haut und Haar. Sie nutzt einen gemeinsamen Opernbesuch, um ihn zu verführen. Beide beschwören damit die Tragödie herauf, und aus der einen Nacht wird eine verhängnisvolle Affäre, die alle Beteiligten die Grenzen der Vernunft mißachten läßt. Zum 50. Todestag am 12. März 2000 wird eine Lücke geschlossen: Heinrich Manns Erstling erschien 1894, sechs Jahre vor Buddenbrooks, vier Jahre später eine zweite Auflage und dreißig Jahre danach eine vom Autor überarbeitete Fassung. Seitdem ist In einer Familie nicht mehr erhältlich. Heinrich Manns erstes Buch - geschrieben im selbstsicheren Übermut eines frühen Werkes wie auch schon im Ton des späten Meisters - ist eine mitreißende Liebestragödie und Familiengeschichte, zugleich ein Fundstück und ein Einstieg in das Werk eines großen Autors. Der Roman wird in der Fassung des Erstdrucks wiederveröffentlicht.