"In einer kalten Nacht" ist nach "Ich habe gesündigt" und "Sein eigen Fleisch und Blut" der dritte Band der Anderson & Costello Reihe. Die Autorin Caro Ramsay ist in Glasgow geboren und aufgewachsen, und dass sie die Stadt und ihre Bewohner wie ihre Westentasche kennt, merkt man deutlich.
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neblig, es ist kalt, es ist Winter in Glasgow, als in einem leerstehenden Gebäude die malträtierte…mehr"In einer kalten Nacht" ist nach "Ich habe gesündigt" und "Sein eigen Fleisch und Blut" der dritte Band der Anderson & Costello Reihe. Die Autorin Caro Ramsay ist in Glasgow geboren und aufgewachsen, und dass sie die Stadt und ihre Bewohner wie ihre Westentasche kennt, merkt man deutlich.
Es ist neblig, es ist kalt, es ist Winter in Glasgow, als in einem leerstehenden Gebäude die malträtierte Leiche eines Mannes, der seit geraumer Zeit zur Fahndung ausgeschrieben ist, gefunden wird. Er wurde gefoltert und anschließend ermordet. DI Colin Anderson und seine Partnerin DS Freddie Costello werden mit der Untersuchung beauftragt, kommen aber bei der Lösung des Falls nur langsam voran. Vollends mysteriös wird es, als das gleiche Muster, mit dem der Ermordete seine Verbrechen verübt hat, bei aktuellen Übergriffen auf junge Frauen zu beobachten ist. Offenbar gibt es jemanden, der dessen Vorgehensweise ganz genau kennt und imitiert.
Caro Ramsay erzählt eine komplexe Geschichte von Kindern und Erwachsenen, von Liebe, Eifersucht und Manipulation, von Verlust, Hass und schließlich Mord. Es gibt unterschiedliche Zeitebenen, verschiedene Handlungsorte und viele Personen, die im Laufe des Geschehens auftauchen. Zwar verliert sie sich manchmal in Einzelheiten, deren Bedeutung für den Fortgang der Handlung nicht klar ersichtlich ist, den Lesefluss hemmt dies aber nur unwesentlich. Vielleicht ist der eine oder andere Leser stellenweise mit der Vielzahl an Informationen überfordert, aber es macht Sinn. Vor allem dann, wenn man sich anschaut, wie gekonnt und schlüssig die Autorin diese unterschiedlichen Aspekte am Ende verbindet.
Die Schottin schafft es bereits auf den ersten Seiten, schon allein durch eine Banalität wie die Schilderung der Wetterbedingungen, eine düstere Atmosphäre zu kreieren und das Interesse des Lesers zu wecken. Ob das nun der schottische Nebel oder die glaubhafte Charakterisierung der Protagonisten ist, genau diese stimmigen Beschreibungen machen die Besonderheit des Thrillers aus.
"In einer kalten Nacht" ist ein besonderes Buch, ein dichter, ein stimmungsvoller Thriller, sehr spannend, wenn man sich darauf einlässt - nicht nur Schottland-Fans wärmstens empfohlen!