Eigentlich ist John Grant, ein junger Lehrer in der trockenen, dürren Einsamkeit des australischen "Outback", nur auf der Durchreise in Bundanyabba gelandet. Er will am nächsten Tag weiter nach Sydney, um die langen, wohlverdienten Weihnachtsferien anzutreten. Doch dann läßt er sich dazu hinreißen, in dem stickigen, überfüllten Hinterzimmer einer Kneipe an einem beliebten Glücksspiel teilzunehmen. Er gewinnt. Er geht in sein Hotel. Er kehrt noch einmal zurück, setzt all sein Geld ein zweites Mal und verliert alles. Eine Reise in die Finsternis beginnt. "In Furcht erwachen", zuerst 1961 erschienen und später unter dem Titel "Outback" erfolgreich verfilmt, ist ein moderner Klassiker der australischen Literatur, eine existentialistische Tour de Force, die an Camus und Hemingway erinnert. Der dunkle, spannende und zugleich empfindsame Roman über den unaufhaltsamen Abstieg des John Grant machte seinen Autor berühmt, das Buch wurde Schullektüre in Australien. Die Geschichte über Spiel und Unglück, Jagd und Liebe, Einsamkeit und Entkommen ist voller Szenen und Bilder, die einen nicht mehr loslassen. Und es kommt doch noch einmal alles ganz anders. "In Furcht erwachen" ist Kenneth Cooks berühmtestes Buch. Vierzig Jahre nach Erscheinen wurde es 2001 in Australien wieder aufgelegt und war erneut ein großer Erfolg. Es ist in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Ulrich Baron ist vor allem bemüht, uns über den Inhalt des bereits 1961 erschienenen Romans des Australiers Kenneth Cook zu informieren. Es geht um Männer im Rausch. Alkohol ist im Spiel, Waffen, Känguruhs und Blut. Baron ist der Meinung, dass uns der am wenigsten literarische Erdteil hier einen "Klassiker" beschert hat, der in seinen besten Momenten die Fremdheit Australiens "fassbar, fühlbar, hörbar" macht. Wenn dem so ist, wird die von Baron erwähnte "krass naturalistische" Schreibweise Cooks ihren Anteil daran haben. Die von Baron gleichfalls konstatierte "melancholische Poesie" und die "zyklische" Textstruktur, die den Roman für ihn zur grotesken Parabel macht, stehen in diesem Buch scheinbar auf keinem anderen Blatt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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