Désirée Opela übersetzt in ihrem ersten Roman die Situation der im Limbus Wartenden, die nach Dante unschuldig schuldig Gewordenen, in die Zeit des frühen 21. Jahrhunderts. Junge Menschen, die nach einem Ziel und Lebenssinn ihres beginnenden Erwachsenenlebens suchen und dabei zum Teil haltlos und rauschhaft durch das mondäne München oszillieren. Der Song von Radiohead In Limbo kann dabei als eine Art Folie des Nichtwissens, Nichterklärens, der Haltlosigkeit und des Treidelnds gelesen werden. Faszinierend, mit welchen sprachlichen Möglichkeiten das die junge Autorin vermag: den Übergang von Ordnung und Konsens einer bürgerlichen Gesellschaft zu beschreiben bis zum Kollabieren der Verhältnisse und der Auflösung aller Ordnung. War das zu jeder Zeit so? Vielleicht. Aber Opela beschreibt es uns für das Jetzt und Heute. Und natürlich suchen Désirée Opelas Protagonisten immer auch die Liebe.