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'Biagio Marins Gedichte sind in der Dialektsprache der Adriainsel Grado geschrieben, in der Großmutter- und Muttersprache, in der Nachtigall- und Amselsprache, Rosmarin- und Rosensprache, Bäche- und Wiesensprache, sie sind geschrieben mit sehr nahen Worten, und handnah ist diese Welt. Es sind Gedichte der Physis. 'Die Wimper hat Schatten', aber keine Worte hat diese Sprache für die allgemeineren Ereignisse und Dinge. Zwar gebraucht Marin auch Worte von draußen, aus dem großen Italien, aus den Verhältnissen der Kommunikation, aber dann sind es übersetzte, aus dem großen Italienisch in ein…mehr

Produktbeschreibung
'Biagio Marins Gedichte sind in der Dialektsprache der Adriainsel Grado geschrieben, in der Großmutter- und Muttersprache, in der Nachtigall- und Amselsprache, Rosmarin- und Rosensprache, Bäche- und Wiesensprache, sie sind geschrieben mit sehr nahen Worten, und handnah ist diese Welt. Es sind Gedichte der Physis. 'Die Wimper hat Schatten', aber keine Worte hat diese Sprache für die allgemeineren Ereignisse und Dinge. Zwar gebraucht Marin auch Worte von draußen, aus dem großen Italien, aus den Verhältnissen der Kommunikation, aber dann sind es übersetzte, aus dem großen Italienisch in ein kleines Italienisch übertragene, zurückisolierte, in die Nähe übersetzte und in die Würde, denn die Würde ist winzig; auch sehr leicht, das Leichteste, das Licht. Mit den wenigen hundert Wörtern, auf die Marin schließlich sein Vokabular einschränken kann, schreibt er von der Landschaft, dem Licht, den Sternen, der Lagune, dem Meer, den Bächen, Blumen, Feldern, dem Wind, sinnliche Einzelheiten, Lebendigkeiten, wieder und wieder, nahezu monoton, aber jedes Wort steht im Prozeß der Sublimation, im Prozeß des Leichtwerdens, des Ineinsgehens, also auch des Sterbens.' (Peter Waterhouse)
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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

`Ich sollte die Stimme meiner Insel, die Stimme Grados sein, und sonst nichts`, zitiert Andreas Puff-Trojan in seiner einfühlsamen Besprechung den hier noch einmal neu ins Deutsche übertragenen Dichter Biagio Marin (1891 - 1985). Beigegeben sind diesem Band Aufsätze von Pier Paolo Pasolini und Andrea Zanzotto, die, wie Puff-Trojan sagt, einige Schwierigkeiten mit der Anwesenheit des Göttlichen in Marins Gedichten haben. Dessen Lyrik, so schreibt er, lebe jedoch bei allem monolitihisch-ontologischen, das ihr eigen ist, vor allem aus der Spannung der Gegensätze, die sowohl in der Natur als auch im Menschen existiert, - weshalb auch bei ihm Gott immer nur denkbar sei in der Präsenz des Nichts. Puff-Trojan hebt vor allem den Übersetzer Peter Waterhouse hervor, dessen Arbeit an diesem Band (es sind mehrere Übersetzer genannt) er als "maßgeblich" bezeichnet.

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