Seit langem gelten die "Murder Ballads" als Herzstück der amerikanischen Folkmusik. Traditionell bewegen sich diese Songs zwischen Fiktion und Wirklichkeit, erzählen von Verbrechen, Mord und ähnlichen Gräueltaten. Diese rohen Erzählungen von Liebe und Verrat, von Rache und Tod, werden von Generation zu Generation weitergetragen. Sie sind wie dunkle Shortstoriesim Gewand populärer Musik - unter anderem interpretiert von Johnny Cash oder Nick Cave.Der ideale Ausgangspunkt für eine Sammlung von Horror-Comics. In seiner düsteren Geschichtensammlung In the Pines wählt der niederländische Zeichner und Autor Erik Kriek fünf dieser "Murder Ballads" als Inspiration für fünf außergewöhnliche und schaurige Erzählungen, die stets das Böse im Menschen suchen.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Fünf Mordballaden dienen Erik Kriek als Inspiration für die vorliegende Graphic Novel, erfahren wir von Ralph Trommer. Ästhetisch orientiert sich der niederländische Zeichner an den ambitionierten Horrorcomics aus dem Hause EC der 50er Jahre, schreibt der Rezensent weiter und erläutert, dass die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert angesiedelten Geschichten der fünf Balladen in einen losen dramatischen Zusammenhang zueinander gebracht werden. Gerade hier entpuppe sich Kriek als "souveräner Erzähler", der es versteht, seine morbiden Geschichten raffiniert und mit Sorgfalt im Detail zu konstruieren. Auch die Gestaltung überzeugt den Rezensenten: Orientiert an der "organischen" Seitenarchitektur von Altmeister Will Eisner erzielt der Zeichner eine traumartige Atmosphäre, die von der Musik der beiliegenden CD noch gestützt wird. Alles in allem ein Musterbeispiel dafür, was geschehen kann, wenn sich eine ästhetische Form von der anderen inspirieren lässt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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