Internationale Gerichte sind zu multifunktionalen Akteuren des globalen Regierens erstarkt. Das überlieferte Verständnis der internationalen Gerichtsbarkeit, welches diese allein als Instrument der Streitbeilegung in den Händen der Staaten ansieht, ist dieser Entwicklung gegenüber allerdings blind. Armin von Bogdandy und Ingo Venzke legen einen neuen Ansatz vor, der den Funktionen internationaler Rechtsprechung jenseits der Streitbeilegung nachspürt, die internationale Spruchpraxis als Ausübung öffentlicher Gewalt konzipiert und ihre demokratische Rechtfertigung prüft. Dadurch erschließen sie die legitimatorische Problematik und eröffnen zugleich bislang ungesehene Möglichkeiten der Weiterentwicklung internationaler Gerichtsbarkeit.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Die Völkerrechtler Armin von Bogdandy und Ingo Venzke haben eine detaillierte Analyse der Legitimation von internationaler Gerichtsbarkeit auf unterschiedlichen institutionellen Ebenen geschrieben, die in ihrer Klarheit sogar für juristische Laien zugänglich ist und auch einem kritischen Hinterfragen ihrer eigenen Prämissen nicht ausweicht, lobt Elisabeth von Thadden. Besonders spannend findet die Rezensentin die Frage nach dem Zusammenhang von Recht und Demokratie auf überstaatlicher Ebene, zum Beispiel beim Internationalen Schiedsgericht für die Absicherung von Investitionen, an dem mitunter Konzerne Staaten verklagen, erklärt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Von Bogdandy und Venzke gelingt es, einen verständlichen Ton anzuschlagen, der den Lesern direkt die Auswirkungen auf ihr eigenes Leben zeigt.« Berthold Merkle Neue Zürcher Zeitung 20140327