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Brillant geschrieben, von Amos Oz empfohlen, eines der letzten großen literarischen Zeugnisse des Schicksals einer ostjüdischen Familie im vorigen Jahrhundert. Ein Kaleidoskop jüdischen Lebens in Wilna, dem Jerusalem des Ostens, kurz vor dem Untergang, eine atmosphärisch dichte, immer warmherzige, manchmal skurrile Familiengeschichte, in deren Zentrum das Überleben des neunjährigen Samuel Bak steht. Der als Kind das Inferno im Ghetto und seine abenteuerliche Flucht auch deswegen überlebte, weil er begann, das Unaussprechliche in Bilder zu malen. Später wurde er ein international bekannter…mehr

Produktbeschreibung
Brillant geschrieben, von Amos Oz empfohlen, eines der letzten großen literarischen Zeugnisse des Schicksals einer ostjüdischen Familie im vorigen Jahrhundert. Ein Kaleidoskop jüdischen Lebens in Wilna, dem Jerusalem des Ostens, kurz vor dem Untergang, eine atmosphärisch dichte, immer warmherzige, manchmal skurrile Familiengeschichte, in deren Zentrum das Überleben des neunjährigen Samuel Bak steht. Der als Kind das Inferno im Ghetto und seine abenteuerliche Flucht auch deswegen überlebte, weil er begann, das Unaussprechliche in Bilder zu malen. Später wurde er ein international bekannter Künstler, mit Ausstellungen in vielen Ländern der Welt, zuletzt in der israelischen Holocaust Gedenkstätte Jad Vashem im Beisein von Amos Oz, der die Laudatio hielt. Samuel Bak hatte, was ihm während der Shoah und später geschah, seit seiner Kindheit 60 Jahre lang nur in seinen Bildern ausdrücken können - bis er dieses Buch schrieb.

"Unter den Hunderten von Büchern, die ich über die Zeit vor und nach der Shoah gelesen habe - Romane, Erinnerungen, Dokumentationen und philosophische Werke -, ist Samuel Baks Buch einzigartig. Auch wenn es von überwältigendem Verlust, von Schrecken, Erniedrigung und Tod handelt, ist es zugleich ein heiteres, lustiges Buch, das vor Lebenslust, einer fast kathartischen Freude, sprüht. Manchmal musste ich beim Lesen laut lachen. Es ist das einzige Mal in meinem Leben, dass ich ein regelrecht sinnliches Vergnügen empfand bei der Lektüre eines Buchs, das doch scheinbar der Tragödie des jüdischen Volks gewidmet ist; der Vernichtung von Stadt, Gemeinschaft und Familie; der Zerstörung der Kindheit und dem Gedächtnis einer hingemordeten Welt." Amos Oz
Autorenporträt
Samuel Bak, 1933 in Wilna (Litauen) geboren. Nach Stationen in Israel, Frankreich, Italien und der Schweiz lebt und arbeitet er seit 1993 in der Nähe von Boston in den USA. Baks Bilder wurden seit 1959 in über 100 Einzelausstellungen in Galerien und Museen gezeigt, u. a. in New York, Boston, London, Paris, Tel Aviv, Jerusalem und Zürich. Seit Ende der siebziger Jahre wird das Werk Samuel Baks auch in deutschen Museen ausgestellt, zuletzt 2006 in Osnabrück.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.2007

Erinnerungen, mit Worten gemalt
Samuel Bak stellt seine Autobiographie vor

Bak zählt zu den jüdischen Zwangsarbeitern, denen der Darmstädter Karl Plagge das Leben rettete.

h.r. DARMSTADT. Samuel Bak hat ein fulminantes Gedächtnis. Auch nach mehr als 60 Jahren erinnert er sich an viele schreckliche Details jenes Juli-Tages 1944, den er den "ersten Tag der Freiheit" nennt. An die Häuser in Wilna, deren Fassaden von Einschusslöchern übersät oder zuammengebrochen waren. An die Ruinenlandschaft, die auf ihn wie eine riesige Theaterkulisse wirkte. An jenen toten russischen Soldaten am Straßenrand, der im Sturm auf Wilna starb und nur einer von vielen war aus jener "makabren Ehrengarde" toter Zivilisten und Militärs, denen der kleine Junge an der Hand seiner Mutter auf dem Marsch durch die Stadt begegnete.

Samuel Bak, einziges Kind einer bürgerlich-liberalen jüdischen Familie in Litauen, war schon mit drei Jahren ein begabter Maler, der mit seiner Kunstfertigkeit die Erwachsenen in Staunen versetzte. 1933 im "Jerusalem des Ostens" geboren, überlebte er mit seiner Mutter den Holocaust und wurde später in Israel und New York zu jenem Maler, der durch seine Bilder in vielen Ländern der Welt die Erinnerung an die Zerstörung des osteuropäischen Judentums wachhielt.

Bis Bak jedoch damit beginnen konnte, die Geschichte seiner Familie auch mit Worten zu malen, über das Inferno des Gettos, die abenteuerliche Flucht, den Tod des Vaters, das DP-Camp oder die Fahrt ins Gelobte Land zu schreiben, hat es Jahrzehnte gebraucht. "Die Malerei", so sagte er am Montagabend bei der Präsentation seines Buches in der Darmstädter Synagoge fast entschuldigend, "verstellt durch Metaphern und Symbole immer auch die Aussage. Das hat mich lange beschützt. Im Alter von 60 Jahren aber habe ich verstanden, dass man nicht ewig lebt. Da wurde mir meine Verantwortung gegenüber meiner Familie bewusst."

Darmstadt ist zwar nur eine Etappe einer größeren Lesereise, die Bak zur Präsentation seines zur Buchmesse erschienenen autobiographischen Werkes "In Worte gemalt. Bildnis einer verlorenen Zeit" durch Deutschland angetreten hat. Aber die südhessische Stadt ist sicherlich die mit den stärksten Bezügen zu seinem Leben. Moritz Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, umschrieb das am Montag in seiner Begrüßung mit dem Satz, der Autor habe Darmstadt schon gekannt, bevor er die Stadt wirklich gekannt habe - eine Anspielung auf den Umstand, dass der kleine Jude Samuel aus Wilna sein Leben auch dem Wehrmachtsoffizier Karl Plagge aus Darmstadt zu verdanken hat, der als Leiter des Heereskraftfahrparks in Wilna ihn und andere jüdische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene vor der Ermordung durch die SS rettete. Plagge, der im Lager für möglichst erträgliche Lebensbedingungen der Häftlinge gesorgt und sie gegen Kriegsende indirekt zur Flucht aufgefordert hatte, war für seine Zivilcourage 2005 postum in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Titel "Gerechter unter den Völkern" geehrt worden.

Über die Arbeit an seinem Buch sagte Bak, er habe so geschrieben, dass das Tragische und das Komische eng miteinander verbunden seien - "denn man kann das Tragische nicht überstehen, wenn man die Hoffnung und den Humor verliert". Irgendwann habe er unsystematisch mit den ersten Aufzeichnungen begonnen, dann sei es zu einem Strom geworden. Entstanden sei am Ende keine Geschichte des jüdischen Volkes, sondern ein Erinnerungsbericht über sein Leben und das seiner Familie, "der ich damit wohl auch sagen wollte, seht mal, ich war doch ein guter Bub".

Iris Stromberger las am Montag ein Kapitel aus "In Worte gemalt" vor, in denen sich zeigte, wie sehr Leben und Tod, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit in Wilna 1944 Hand in Hand gingen. Den russischen Großangriff auf die Stadt empfand der kleine Junge als "Geburtstagsgeschenk" für seinen Vater - nicht ahnend, dass dieser wenige Tage zuvor durch deutsche Maschinengewehre getötet worden war.

Den meisten Menschen ist Samuel Bak zunächst als Maler begegnet, die Darmstädter lernten ihn diese Woche als Autor kennen. Dabei wird es allerdings nicht bleiben. Wie Neumann ankündigte, ist für November 2008 als Erinnerung an die Pogromnacht 1938 und die Einweihung der neuen Darmstädter Synagoge 1988 eine Ausstellung mit Gemälden und Zeichnungen des "Malers der Erinnerung" geplant.

"In Worte gemalt. Bildnis einer verlorenen Zeit", ist im Beltz-Verlag erschienen, 416 Seiten, 29,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Bak ist ein international bekannter Künstler, der seine Erlebnisse jetzt erstmals niedergeschrieben hat. Herausgekommen ist ein Werk, das berührt, das nahe geht, das nicht nur traurig, sondern voller Humor und Menschlichkeit ist. Besseres lässt sich über ein Buch nicht sagen." Die Welt

"Der Maler des Holocaust - Das unglaubliche Überleben des Samuel Bak. Ein Buch, bewegend und ganz anders als man vielleicht erwartet." Titel, Thesen Temperamente

"Ein Buch, das man sofort zur großen Literatur zählen kann." Rhein-Neckar-Zeitung

"Ein Werk, das berührt, das nahe geht, das nicht nur traurig, sondern voller Humor und Menschlichkeit ist. Besseres lässt sich über ein Buch nicht sagen." Literarische Welt

"Baks Memoiren sind ein sinnliches Vergnügen, obwohl sie der Tragödie des jüdischen Volkes gewidmet sind." Bayerischer Rundfunk

"Eine grandiose Autobiographie" Jüdische Allgemeine

"Ein Liebeslied an das Leben." Neue Osnabrücker Zeitung

"Vielleicht wird sich mancher davor fürchten, ein weiteres Buch über die grausame Verfolgung der Juden unter der Diktatur der Nationalsozialisten zu lesen. Aber das Buch ist weit mehr als ein Zeugnis über diese Zeit. Der Schriftsteller Amos Oz schreibt in seinem Vorwort. ›Ich betrat das Buch wie jemand, der einen Friedhof besucht, um mit den Toten allein zu sein - und fand mich stattdessen in ein warmherziges, lebhaftes und bezauberndes Fest aufgenommen.‹ So etwas vermag nur ein wahrer Künstler. Danke." Rhein-Neckar-Zeitung…mehr
"Baks Lebensgeschichte hat die Intensität eines Romans und ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Geschichte des Holocaust noch lange nicht zu Ende ist." Frankfurter Rundschau "Bak ist ein international bekannter Künstler, der seine Erlebnisse jetzt erstmals niedergeschrieben hat. Herausgekommen ist ein Werk, das berührt, das nahe geht, das nicht nur traurig, sondern voller Humor und Menschlichkeit ist. Besseres lässt sich über ein Buch nicht sagen." Die Welt "Der Maler des Holocaust - Das unglaubliche Überleben des Samuel Bak. Ein Buch, bewegend und ganz anders als man vielleicht erwartet." Titel, Thesen Temperamente "Ein faszinierendes und zutiefst berührendes Buch." Vogue "Samuel Baks eigener, chronologisch nicht fest gefügter Erinnerungsband ... besticht durch die atmosphärisch dichte Beschreibung dramatischer Lebensmomente. Er erzählt detailgenau, ohne Szenen zu überfrachten, und er reflektiert immer wieder den Moment des Schreibens. Die Porträts der Familienangehörigen sind