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Ein großer dänischer Schriftsteller in deutscher Erstausgabe "Indian Summer" ist ein sprachmächtig entworfenes Gewebe von Liebesgeschichten, aber auch ein selbstironischer Kommentar über Jens Christian Groendahls Zeit als junger, avantgardistischer Schriftsteller und ein sarkastischer Querschnitt durch Künstlermilieu und Künstermytos. Zugleich ist es ein Buch über Worte und Bilder, über die Möglichkeit von Sprache und die Grenzen der eigenen Identität, über den Zufall und die Konfrontation mit der Wahrheit.

Produktbeschreibung
Ein großer dänischer Schriftsteller in deutscher Erstausgabe
"Indian Summer" ist ein sprachmächtig entworfenes Gewebe von Liebesgeschichten, aber auch ein selbstironischer Kommentar über Jens Christian Groendahls Zeit als junger, avantgardistischer Schriftsteller und ein sarkastischer Querschnitt durch Künstlermilieu und Künstermytos.
Zugleich ist es ein Buch über Worte und Bilder, über die Möglichkeit von Sprache und die Grenzen der eigenen Identität, über den Zufall und die Konfrontation mit der Wahrheit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.10.1996

Anarchisch, trinkfest, unrasiert
Jens Christian Grøndahl weiß, wem die Frauen verfallen

Er heißt Gustav, sie heißt Alma. Da wird einem gleich ganz wienerisch-musikalisch ums Herz. Aber es geht hier nicht um die Misere der Mahler-Ehe, sondern um das Scheitern einer Maler-Ehe, und hinter dem angelsächsischen Titel "Indian Summer" verbirgt sich ein Roman aus Dänemark. Jens Christian Grøndahl, der in seiner Heimat bislang als Schöpfer entfesselter Experimentalprosa berüchtigt war, hat diesmal eine Liebesgeschichte mit Hand und Fuß sowie Anfang, Mitte und traurigem Schluß verfertigt, wofür ihm dänisches Rezensentenlob und eine - leider nicht makellose - deutsche Übersetzung zuteil wurden.

Sie heißt Alma, er heißt August. So beginnt es jedenfalls: August, der Ich-Erzähler, verliebt sich in die schöne, spröde Fotografin, die den ernsten jungen Dichter fast um den Verstand bringt, selbst jedoch nie die Contenance verliert. Das ändert sich, als August die Unvorsichtigkeit begeht, die Geliebte seinem älteren, bewunderten Freund Gustav vorzustellen. Der ist sozusagen ein Bild von einem Maler: egomanisch, anarchisch, arrogant, unrasiert und trinkfest, mithin einer jener Männer, denen Frauen auf der Stelle verfallen. Der bärbeißige Bohemien übernimmt die entflammte Alma, und eine skandinavisch unterkühlte Tragödie nimmt ihren Lauf, denn das lebenslängliche Familienidyll ist des Künstlers Sache nicht.

August, ein Selbstporträt des Autors als junger Heißsporn und spätsommerlich gereifter Skeptiker, bleibt dem Unglückspaar samt dessen heranwachsender Tochter als Hausfreund auf den Fersen. Neben den daraus sich ergebenden Gefühlsverwirrungen beschäftigen ihn die Fragwürdigkeit künstlerischen, zumal literarischen Schaffens und die Eitelkeit des Kulturbetriebs. Er hängt die Schriftstellerei an den Nagel - ein Schritt, den auch Jens Christian Grøndahl sich für die Zukunft vorbehält.

Dabei gibt es keinen Anlaß, ihm vom Schreiben abzuraten. Seine Geschichte, solide und nicht ohne Eleganz erzählt, hat etwas von der belebenden Tristesse eines verregneten Dänemark-Urlaubs. Daß der Verfasser eine Filmschule absolviert hat, verrät sein lockerer Umgang mit Schnitten und Rückblenden, sein Blick für die "Physiognomie von Orten und Dingen", wie es an einer Stelle heißt. Grøndahls Abrechnung mit der eigenen Sturm-und-Drang-Phase hingegen wirkt ebenso bemüht wie verfrüht: Sein abgeklärter Sarkasmus ist nur Attitüde, unzureichende Tarnung für einen jugendlich-grimmigen Hang zur Selbstanalyse. Vermutlich ist man mit Mitte Dreißig einfach noch nicht betagt genug, um sich als Romanfigur in den Altweibersommer des Lebens zu versetzen. KRISTINA MAIDT-ZINKE Jens Christian Grøndahl: "Indian Summer". Roman. Aus dem Dänischen übersetzt von Paul Zirk. Edition Peperkorn, Göttingen 1996. 215 S., geb., 34,- DM.

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"Es ist die älteste Geschichte der Welt - der Traum von einer Frau - die von einem Mann träumt. Aber Jens Christian Grøndahl erzählt sie, als sei es das erste Mal, in einer Prosa, die mit ihrer Kraft den Leser anzieht wie ein Magnet." Thomas Bredsdorff
"Zwei Dinge hinterlassen einen bleibenden Eindruck: die psychologische Präzision und das Können, Charaktere zu erschaffen. Groendahl benutzt nur wenige Worte, um seine Figuren lebendig zu machen. Mit Hilfe von wenigen groß skizzierten Szenen dringt er tief in ihre Persönlichkeit ein." (Information, Dänemark)
"Es ist die älteste Geschichte der Welt, der Traum von einer Frau, die von einem anderen Mann träumt. Aber Jens Christian Groendahl erzählt sie so, als geschähe dies zum ersten Mal, in einer Prosa, die mit ihrer Kraft den Leser anzieht wie ein Magnet." (Thomas Bredsdorff, danish literary magazine)