Mit ihrem ¡Ya basta! begründeten die Zapatisten nicht nur den Beginn einer sich mit Seattle, Genua und Cancún fortsetzenden Welle des Protestes gegen den Neoliberalismus. In den von den Zapatisten kontrollierten Dörfern bildete sich weitgehend unbeachtet eine politische Organisationsstruktur heraus, die sich auf die Selbstregierung der Menschen gründet. Das Ziel des vorliegenden Buches ist es die Ursachen, die Entwicklung und die Funktionsweise der zapatistischen Selbstverwaltung in Chiapas darzustellen. Unter der Annahme, dass in Chiapas nicht nur eine Soziale Bewegung entstanden ist, sondern sich eine komplexe Regierungsform herausgebildet hat, werden Anknüpfungspunkte an den Begriff der direkten Demokratie gesucht und überprüft. Damit sollen der Leserin und dem Leser dieses Buches drei Thematiken erläutert werden: Die indigene Selbstverwaltung der Zapatisten, der Diskurs um die direkte Demokratie und die Schnittstellen, die sich zwischen beiden ergeben. Das Buch richte sich anWissenschaftlerInnen mit Interesse an Sozialen Bewegungen und Demokratietheorien ebenso wie an AktivistInnen und LeserInnen die eine Einführung in die Selbstverwaltung der zapatistischen Gemeinden suchen.