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Conakry, Hauptstadt Guineas, Westafrika. Die 15-jährige Véronique flieht aus dem Haus ihrer Eltern, nachdem sie ihren Vater mit dessen Dienstwaffe erschossen hat. Ein gleichaltriges Mädchen hilft ihr lange Zeit, sich zu verbergen, doch als sie sich endlich in Sicherheit glauben und in das Nachtleben der Clubs von Conakry wagen, taucht eine mysteriöse Figur auf: Ein Verfolger, der ihr Geheimnis zu kennen scheint. Die Art, wie der Roman Véroniques Geschichte erzählt, ist ein Ereignis, das verschiedene Zeiträume und Kontinente verbindet. Zwei Frauen, die sich zufällig in Paris kennenlernen,…mehr

Produktbeschreibung
Conakry, Hauptstadt Guineas, Westafrika. Die 15-jährige Véronique flieht aus dem Haus ihrer Eltern, nachdem sie ihren Vater mit dessen Dienstwaffe erschossen hat. Ein gleichaltriges Mädchen hilft ihr lange Zeit, sich zu verbergen, doch als sie sich endlich in Sicherheit glauben und in das Nachtleben der Clubs von Conakry wagen, taucht eine mysteriöse Figur auf: Ein Verfolger, der ihr Geheimnis zu kennen scheint. Die Art, wie der Roman Véroniques Geschichte erzählt, ist ein Ereignis, das verschiedene Zeiträume und Kontinente verbindet. Zwei Frauen, die sich zufällig in Paris kennenlernen, stellen fest, dass sie beide auf dramatische Weise Opfer der Tyrannenherrschaft von Sékou Touré im gerade unabhängigen Guinea sind. In einem Strudel der Erinnerung lassen sie einander eintauchen in ihre Geschichten - eine der Frauen ist Véronique, die Vatermörderin. Nach einem rätselhaften Einstieg liefert der Roman eine Überraschung nach der anderen. Seine Leser_innen erfahren vom berüchtigten Todeslager Camp B. und von der nie endenden Suche hinterbliebener Kinder nach ihrer Identität. Mit "Indigoblau" gibt Monénembo den Opfern der Diktatur eine Stimme. Der Wunsch, auszusagen und anzuprangern, hindert ihn nicht daran, einen rasanten und burlesquen Roman zu verfassen. Dass seine Protagonistinnen dem Leben Lust, Genuss und Glück abtrotzen, macht sie zu den resilienten Heldinnen in einer Geschichte mit Macht und Gewalt.
Autorenporträt
Tierno Monénembo, 1947 in Guinea geboren, floh 1969 vor dem Regime Ahmed Sékou Tourés in den Senegal. Er studierte in Elfenbeinküste und emigrierte 1973 nach Frankreich, wo er bis heute lebt. Sein umfangreiches Werk, darunter der erfolgreiche Roman "Le Terroriste noir" (2012), zählt zu den bedeutendsten der afrikanischen Literaturen. Für "Le Roi de Kahel" (2008) erhielt er den Renaudot-Preis. 2017 wurde Tierno Monénembo mit dem Grand prix de la francophonie der Académie francaise ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Tierno Monénembo verarbeitet in "Indigoblau" eine besonders dunkle Phase der Geschichte Guineas - die Schreckensdiktatur von Ahmed Sékou Tourés, vor der der Autor selbst 1969 geflohen ist. Trotzdem ist diese Geschichte über zwei Frauen - oder eher die ineinander verwobenen Lebensgeschichten dieser heldenhaft resilienten Frauen zeitlos, meint Rezensentin Dina Netz. Denn Menénembo geht es um mehr als die konkrete historische Situation aus der das Leid seiner Protagonistinnen entspringt: ihm geht es um den ambivalenten Prozess des Sich-Erinnerns - ambivalent, weil einerseits identitätsstiftend, andererseits schmerzhaft, manchmal zerstörerisch - und darum, das Gefühl der Leere spürbar zu machen, das viele Heimat- und Geschichtslose empfinden. Dies gelingt ihm in einer eleganten, bildreichen und emotionalen Prosa, mit zahlreichen Dialogen, viel Humor und "überraschender Selbstironie", schließt die berührte Rezensentin.

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