Das Bild, das die Statistiken von Deutschlands Schulen widerspiegeln, beruht auf dem Prinzip der Jährlichkeit. Deshalb geben sie keinerlei Aufschlüsse darüber, wie die einzelnen Schülerinnen und Schüler das Schulsystem durchlaufen: Ihr Weg durch den schulischen Parcours läßt sich mit Hilfe der Schulstatistik nicht rekonstruieren. Dieses Defizit hat die Autorin zum Ausgangspunkt ihrer Studie gemacht. In einer empirischen Untersuchung hat sie Schülerinnen und Schüler aus zehnten und dreizehnten Klassen aller Bildungswege der allgemeinbildenden Schulen ihre Schulkarrieren rekonstruieren lassen. Mit dieser Rekonstruktion vertieft und erweitert die Autorin unsere Kenntnisse über typische Schullaufbahnen. Insbesondere die Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen dem Einschulungszeitpunkt und dem weiteren Schulerfolg, zur Durchlässigkeit zwischen den unterschiedlichen Bildungswegen und -stufen, zur Bruchlosigkeit von Schulkarrieren und nicht zuletzt zum bildungsgangspezifischen Zeitverbrauch.