Wenn Märkte sich globalisieren, Produktionsprozesse internationalisiert werden und Kapitalbeziehungen weltweit verflochten sind, werden Standorte verlegt, Produktionsbereiche aufgegeben und Arbeitsplätze wandern. Durch Deindustrialisierung können die Karrieren von Betrieben und ganzen Industrieregionen beachtlichen Wandlungen unterliegen: Vom Kohle- und Stahlrevier zum Freizeitrevier mit Musical-Theater und Einkaufsparadies kann eine davon sein, wenn von gelungenem Strukturwandel die Rede ist - die Musealisierung einer Fabrik eine andere. Bereits seit Ende der 50er Jahre vollzieht sich im Ruhrgebiet dieser schmerzhafte Prozeß der "Ent-Industrialisierung". Wie es dazu kam, dass bestimmte Produktionsbereiche aufgegeben wurden, zeigt der Band an Detailstudien: Oberhausen (Die Stillegung der Zeche Concordia), Bergisch Gladbach und die Entwicklung der Papierindustrie, die Schneidwarenindustrie in Solingen und die Betriebsschließung der Tuchfabrik Müller. Zwei Erörterungen über gesamtwirtschaftliche Prozesse und die Problematik der hohen Arbeitslosenzahlen sehen u. a. Möglichkeiten zur Lösung der Beschäftigungsprobleme nicht nur in technischen Innovationen sondern vor allem in einem expandierenden Dienstleistungsbereich.