Dieses Lehrbuch führt gut verständlich in die Industriebetriebslehre ein und bietet einen vollständigen Überblick über die verschiedenen Lebenszyklusphasen des industriellen Managements. Fragen des Innovationsmanagements und Risikokapitalgeschäfts werden ebenso behandelt wie Probleme der Prozessentwicklung, der horizontalen und vertikalen Integration sowie Rationalisierungsreserven durch Benchmarking und Prozess-Reengineering.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.05.2000Der Industriebetrieb im Lebenszyklus
Kritische Fragen nach einem Unternehmenstyp
Reinhard Haupt: Industriebetriebslehre. Einführung. Management im Lebenszyklus industrieller Geschäftsfelder. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Theo Gabler, Wiesbaden 1999. 238 Seiten, 78 DM.
Der als einer der ersten betriebswirtschaftlichen Hochschullehrer aus dem Westen an die Friedrich Schiller-Universität in Jena berufene Autor hat sein neues Werk ebenso ungewöhnlich wie sinnvoll untergliedert. Die in der renommierten, von Horst Albach edierten Reihe "Die Wirtschaftswissenschaften" erschienene Veröffentlichung orientiert sich am Lebenszykluskonzept, dem hier der Industriebetrieb als Ganzes unterworfen wird. Kritisch gefragt wird folglich nach der Zukunftsfähigkeit eines Unternehmenstyps, der - neben dem Handelsbetrieb - zu den Exponenten einer von der Industrialisierung geprägten Wirtschaftsordnung zählt (und damit auch als klassischer Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre gilt).
Reinhard Haupt geht davon aus, dass nicht die Branchenentwicklung, sondern die Technologiedynamik als Triebkraft der Entwicklung von industriellen Geschäftsfeldern anzusehen ist. Sie führe in der Einführungsphase zu Schrittmacherproduktionen, in der Wachstumsphase zu Schlüsseltechnologien und in der Sättigungsphase zu Basistechnologien. Folgerichtig stehen in der Einführungsphase vor allem das Gründungsmanagement einschließlich der Gründungsfinanzierung sowie das Technologie- und Innovationsmanagement im Mittelpunkt der Betrachtung. Den Industriebetrieb in der Wachstumsphase charakterisieren dagegen Entscheidungen über Unternehmensverbindungen, das heißt Fragen der vertikalen und horizontalen Kooperation mit Marktpartnern, die Entwicklung von Produkten und Produktionssystemen, das Produktionsablaufmanagement sowie das Marketing von Industriegütern. In der Sättigungsphase geht es vorrangig um Fragen des Benchmarking, um die Bewältigung von Kosten und um ein Management des Wandels (zum Beispiel Humanisierungs- versus schlanke Produktion).
Aus diesen Stichworten wird schon ersichtlich, dass sich der Autor der Konzeption einer "modernen" Industriebetriebslehre verschrieben hat. Diese schließt die industrienahen Dienstleistungen mit ein, sie berücksichtigt die rasche Folge technologischer Neuerungen und sie nimmt die Konsequenzen der Globalisierung ernst. Das ausgesprochen gut lesbare Buch geht über eine "Einführung" weit hinaus.
HARTMUT KREIKEBAUM
(Professor für Industriebetriebslehre an der Universität Frankfurt am Main)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kritische Fragen nach einem Unternehmenstyp
Reinhard Haupt: Industriebetriebslehre. Einführung. Management im Lebenszyklus industrieller Geschäftsfelder. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Theo Gabler, Wiesbaden 1999. 238 Seiten, 78 DM.
Der als einer der ersten betriebswirtschaftlichen Hochschullehrer aus dem Westen an die Friedrich Schiller-Universität in Jena berufene Autor hat sein neues Werk ebenso ungewöhnlich wie sinnvoll untergliedert. Die in der renommierten, von Horst Albach edierten Reihe "Die Wirtschaftswissenschaften" erschienene Veröffentlichung orientiert sich am Lebenszykluskonzept, dem hier der Industriebetrieb als Ganzes unterworfen wird. Kritisch gefragt wird folglich nach der Zukunftsfähigkeit eines Unternehmenstyps, der - neben dem Handelsbetrieb - zu den Exponenten einer von der Industrialisierung geprägten Wirtschaftsordnung zählt (und damit auch als klassischer Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre gilt).
Reinhard Haupt geht davon aus, dass nicht die Branchenentwicklung, sondern die Technologiedynamik als Triebkraft der Entwicklung von industriellen Geschäftsfeldern anzusehen ist. Sie führe in der Einführungsphase zu Schrittmacherproduktionen, in der Wachstumsphase zu Schlüsseltechnologien und in der Sättigungsphase zu Basistechnologien. Folgerichtig stehen in der Einführungsphase vor allem das Gründungsmanagement einschließlich der Gründungsfinanzierung sowie das Technologie- und Innovationsmanagement im Mittelpunkt der Betrachtung. Den Industriebetrieb in der Wachstumsphase charakterisieren dagegen Entscheidungen über Unternehmensverbindungen, das heißt Fragen der vertikalen und horizontalen Kooperation mit Marktpartnern, die Entwicklung von Produkten und Produktionssystemen, das Produktionsablaufmanagement sowie das Marketing von Industriegütern. In der Sättigungsphase geht es vorrangig um Fragen des Benchmarking, um die Bewältigung von Kosten und um ein Management des Wandels (zum Beispiel Humanisierungs- versus schlanke Produktion).
Aus diesen Stichworten wird schon ersichtlich, dass sich der Autor der Konzeption einer "modernen" Industriebetriebslehre verschrieben hat. Diese schließt die industrienahen Dienstleistungen mit ein, sie berücksichtigt die rasche Folge technologischer Neuerungen und sie nimmt die Konsequenzen der Globalisierung ernst. Das ausgesprochen gut lesbare Buch geht über eine "Einführung" weit hinaus.
HARTMUT KREIKEBAUM
(Professor für Industriebetriebslehre an der Universität Frankfurt am Main)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Sehr positiv bespricht Hartmut Kreikebaum dieses Buch in einer knappen Rezension. Die Gliederung sei gleichermaßen "ungewöhnlich wie sinnvoll" und die Überlegungen des Autors kritisch und folgerichtig entwickelt. Der Rezensent befindet, dass das "ausgesprochen gut lesbare Buch" weit mehr als nur eine "Einführung" in seinen Gegenstand sei, denn es bedenke bei seinen Ausführungen nicht nur die schnelle Entwicklung technologischer Neuerungen, sondern betrachte auch die Folgen der Globalisierung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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