Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Touristik / Tourismus, Note: 2,0, Universität Potsdam (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Besonders die altindustrialisierten Regionen in Deutschland stehen heutzutage vor großen strukturellen Problemen. Ihr ehemaliger Entwicklungsmotor, die (Schwer-) Industrie, ist nicht mehr in der Lage, zur Weiterentwicklung in der Region beizutragen, sondern steht vor umfangreichen Betriebsschließungen. Für die Bevölkerung in diesen Regionen ist dies mit einem tiefgreifenden Wandel ihres bisherigen Lebens verbunden. Arbeitsplatzverlust und damit der Verlust der ökonomischen Sicherheit können zu Abwanderungen führen. Die Region gerät in eine Art Schwebezustand zwischen zwei möglichen weiteren Zukunftsszenarien: Einerseits besteht die Gefahr eines Resignierens, was starke Abwanderungserscheinungen, Überalterung, keine Neuinvestitionen und einen Verlust der Lebensqualität der Bevölkerung zur Folge hätte. Andererseits besteht die Möglichkeit, die eigene Zukunft aktiv zu gestalten, indem man das Image der Region verbessert, Innovationen in die Region holt und damit die Standortattraktivität für Unternehmen und die Lebensqualität der Bevölkerung erhöht.
Alte Industrieanlagen, die als scheinbar wertlos gewordene Hüllen im Raum stehen, prägen das Landschaftsbild dieser Räume. Vom Großteil der Bevölkerung werden sie als Schandflecken und Zeichen des wirtschaftlichen Niedergangs angesehen und ihnen wird keinerlei Wert zugemessen. Eine Möglichkeit, diese alten Industrieanlagen und damit auch die Region dennoch zu neuem Leben zu erwecken, besteht in der touristischen Nutzung. Obwohl dieser touristischen Nutzung vielfältige Hindernisse entgegenstehen, besteht in ihr die Möglichkeit, in einer Region zum Strukturwandel beizutragen.
Herauszufinden, inwiefern dies möglich ist, welche Merkmale Besucher industrie-touristischer Projekte aufweisen und wie die industrietouristischen Angebote gestaltet werden müssen, damit sie in das Bewusstsein der Menschen rücken und sich erfolgreich auf dem Tourismusmarkt positionieren können, war Ziel dieser Arbeit.
Ausgegangen wurde von den in der Literatur dargestellten theoretischen Grundlagen zum Thema Industrietourismus. Die Arbeit beschäftigt sich vordergründig mit Tourismus in stillgelegten aber auch in noch aktiven Industriebetrieben stattfindet, wird dieser mit seinen Merkmalen im theoretischen Teil ebenfalls erläutert. Nach einer kurzen Vorstellung ausgewählter industrietouristischer Angebote und Institutionen soll an einem konkreten Projekt in der Niederlausitz, der stillgelegten Abraumförderbrücke F 60, die zu einem Besucherbergwerk umgestaltet wurde, gezeigt werden, ob die im theoretischen Teil gewonnenen Erkenntnisse bezüglich einer erfolgreichen Vermarktung und Angebotsgestaltung dort bereits Anwendung finden und welche Merkmale und Interessen die Besucher der F 60 kennzeichnen.Dazu wurde Ende August/Anfang September 2003 eine Besucherbefragung an der Förderbrücke durchgeführt. Der Fragebogen ist im Anhang beigefügt. Aus den Ergebnissen der Befragung werden Schlussfolgerungen für die Angebotsgestaltung der Förderbrücke F 60 gezogen und Prognosen für die Zukunft dieses Projektes gegeben.
Ob Industrietourismus auch in Zukunft ein kleines touristisches Segment bleiben wird oder ob die Besichtigung stillgelegter Industrieanlagen künftig sich stärker auf dem Tourismusmarkt etablieren wird und inwiefern Industrietourismus zum Strukturwandel in altindustrialisierten Regionen beitragen kann, soll abschließend in dieser Arbeit geklärt werden.
Es gibt bisher wenig Literatur, die sich ausschließlich mit Industrietourismus beschäftigt. Ein Großteil der Literatur ist dem Kulturtourismus, dessen Unterform Industrietourismus ist, zuzuordnen1. Aus diesen Quellen wurde versucht, die jeweil...
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Besonders die altindustrialisierten Regionen in Deutschland stehen heutzutage vor großen strukturellen Problemen. Ihr ehemaliger Entwicklungsmotor, die (Schwer-) Industrie, ist nicht mehr in der Lage, zur Weiterentwicklung in der Region beizutragen, sondern steht vor umfangreichen Betriebsschließungen. Für die Bevölkerung in diesen Regionen ist dies mit einem tiefgreifenden Wandel ihres bisherigen Lebens verbunden. Arbeitsplatzverlust und damit der Verlust der ökonomischen Sicherheit können zu Abwanderungen führen. Die Region gerät in eine Art Schwebezustand zwischen zwei möglichen weiteren Zukunftsszenarien: Einerseits besteht die Gefahr eines Resignierens, was starke Abwanderungserscheinungen, Überalterung, keine Neuinvestitionen und einen Verlust der Lebensqualität der Bevölkerung zur Folge hätte. Andererseits besteht die Möglichkeit, die eigene Zukunft aktiv zu gestalten, indem man das Image der Region verbessert, Innovationen in die Region holt und damit die Standortattraktivität für Unternehmen und die Lebensqualität der Bevölkerung erhöht.
Alte Industrieanlagen, die als scheinbar wertlos gewordene Hüllen im Raum stehen, prägen das Landschaftsbild dieser Räume. Vom Großteil der Bevölkerung werden sie als Schandflecken und Zeichen des wirtschaftlichen Niedergangs angesehen und ihnen wird keinerlei Wert zugemessen. Eine Möglichkeit, diese alten Industrieanlagen und damit auch die Region dennoch zu neuem Leben zu erwecken, besteht in der touristischen Nutzung. Obwohl dieser touristischen Nutzung vielfältige Hindernisse entgegenstehen, besteht in ihr die Möglichkeit, in einer Region zum Strukturwandel beizutragen.
Herauszufinden, inwiefern dies möglich ist, welche Merkmale Besucher industrie-touristischer Projekte aufweisen und wie die industrietouristischen Angebote gestaltet werden müssen, damit sie in das Bewusstsein der Menschen rücken und sich erfolgreich auf dem Tourismusmarkt positionieren können, war Ziel dieser Arbeit.
Ausgegangen wurde von den in der Literatur dargestellten theoretischen Grundlagen zum Thema Industrietourismus. Die Arbeit beschäftigt sich vordergründig mit Tourismus in stillgelegten aber auch in noch aktiven Industriebetrieben stattfindet, wird dieser mit seinen Merkmalen im theoretischen Teil ebenfalls erläutert. Nach einer kurzen Vorstellung ausgewählter industrietouristischer Angebote und Institutionen soll an einem konkreten Projekt in der Niederlausitz, der stillgelegten Abraumförderbrücke F 60, die zu einem Besucherbergwerk umgestaltet wurde, gezeigt werden, ob die im theoretischen Teil gewonnenen Erkenntnisse bezüglich einer erfolgreichen Vermarktung und Angebotsgestaltung dort bereits Anwendung finden und welche Merkmale und Interessen die Besucher der F 60 kennzeichnen.Dazu wurde Ende August/Anfang September 2003 eine Besucherbefragung an der Förderbrücke durchgeführt. Der Fragebogen ist im Anhang beigefügt. Aus den Ergebnissen der Befragung werden Schlussfolgerungen für die Angebotsgestaltung der Förderbrücke F 60 gezogen und Prognosen für die Zukunft dieses Projektes gegeben.
Ob Industrietourismus auch in Zukunft ein kleines touristisches Segment bleiben wird oder ob die Besichtigung stillgelegter Industrieanlagen künftig sich stärker auf dem Tourismusmarkt etablieren wird und inwiefern Industrietourismus zum Strukturwandel in altindustrialisierten Regionen beitragen kann, soll abschließend in dieser Arbeit geklärt werden.
Es gibt bisher wenig Literatur, die sich ausschließlich mit Industrietourismus beschäftigt. Ein Großteil der Literatur ist dem Kulturtourismus, dessen Unterform Industrietourismus ist, zuzuordnen1. Aus diesen Quellen wurde versucht, die jeweil...
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