"erysipele suppurc", vereitertes Erysipel: Im Gegensatz zu den Vereiterungen in der unmittelbaren Umgebung eines Erysipels besteht diese ziemlich seltene Sonderform in intracutanen Abscesscn, welche beim Abklingen der Rötung zunächst in Form von harten Knoten auftreten, dann erst einschmelzend; "erysipcle hemorragique": teils kleine lokale EkchyrnoEcn ohne Belang, teils entfernt liegende Blutungen oder Purpura als schwerwiegende Komplikationen; "erysipele gangreneux" (GossELIN), davon 2 Abarten. a) Besonders auftretend an Körperstellen mit lockerer Hautbedeckung, z. B. Sero turn oder Augenlider; b) Auftreten in Form eines trockenen schwärzlichen Dccubitus als Läsion an Stellen mit Ischämie (z. B. durch Druck). In den Beschreibungen der alten Autoren, die sich erklärlicherweise auf äußere Wahrnehmung beschränken mußten, finden sich die Bezeichnungen: Erysipelas cutaneum, Oedema calidum, Erysipelas glabrum, verrucosum, miliare seu vesiculosum bullosum, pemphygoides, Equamosum und crustosum, ambulans, fixum, margi natum, multiforme; phlegmonöEe, gangräneszierende, pyämische, septische Form u. a. Aber schon bei Zt:ELZER finden wir 1877 den Hinweis, daß die Lymphgefäße regelmäßig angeschwollen sind, deutlich sichtbare und fühlbare Stränge und Knoten bilden, "welche aber gleichzeitig mit Ablauf der Dermatitis rasch detumescieren", und daß einige deutsche Ärzte, namentlich auch der französische Autor LABRE, den ganzen Prozeß als capilläre Lymphangitis ansehen. Auch beim Erysipel, ähnlich wie bei den septischen Erkrankungen, findet die Darstellung des Krankheitsbildes von verschiedenster Seite ihre Bearbeitung, da ja gerade das Erysipel als Infektion sowohl den Chirurgen, den Internisten, den Dermatologen, aber natürlich auch den Bakteriologen beschäftigen muß.
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