Inflation spielt vor allem bei der langfristigen Vermögensanlage eine entscheidende Rolle. Eine unerwartete steigende Inflation führt bei traditionellen Kapitalanlagen, deren Zins- und Tilgungszahlungen zu nominalen Werten erfolgen, zu einem realen Wertverlust - im Extremfall sogar zu einer negativen Realverzinsung. In den letzten zwei Jahrzehnten bestand seitens der Anleger zwar keine Sorge über eine zu hohe Geldentwertung, jedoch gehen aktuell die Meinungen über zukünftige Teuerungsraten auseinander. Vor diesem Hintergrund hat sich die Bundesrepublik Deutschland zur Emission von inflationsindexierten Anleihen entschlossen. Die neue Assetklasse sichert den Anlegern eine reale Rendite zu und soll daher optimalen Schutz vor der Inflation bieten. Das Interesse auf Nachfragerseite ist vor allem bei institutionellen Investoren, wie Versicherungen oder Pensionskassen, groß. Mithilfe dieser Anlageform lassen sich künftige Zahlungsverpflichtungen besser an die Ertragsstruktur anpassen. Aber auch Privatanleger profitieren davon. Denn angesichts der Probleme in der gesetzlichen Rentenversicherung gewinnt die private Altersvorsorge und der Kaufkrafterhalt des Ersparten immer mehr an Bedeutung. Ziel dieser Untersuchung ist es, das Instrument der Inflationsanleihe kritisch zu durchleuchten und eventuelle Schwachstellen im Hinblick auf den optimalen Inflationsschutz aufzudecken. Darauf aufbauend werden die Vor- und Nachteile für Investoren und Emittenten herausgearbeitet. Des Weiteren soll der Nutzen der Inflationsanleihe zur Messung der vorherrschenden Inflationserwartungen am Markt untersucht werden.