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Durch die produktive Vernetzung unterschiedlicher Fachdisziplinen eröffnet dieser Band einen neuen Blick auf Verfahren der Normalisierung, die unabdingbar für die Funktionsweise dynamischer Gesellschaften geworden sind. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie 'Normalitäten', basierend auf Verdatung und Statistik, mehr und mehr auch gesamtkulturell zu letztbegründenden Gegebenheiten aufrücken und somit grundlegende Orientierungen für den Alltag und die soziale Welt bereitstellen. Exemplarische Studien zu sozialen, psychologischen, medizinischen, genderbezogenen und politischen Normalitäten…mehr

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Produktbeschreibung
Durch die produktive Vernetzung unterschiedlicher Fachdisziplinen eröffnet dieser Band einen neuen Blick auf Verfahren der Normalisierung, die unabdingbar für die Funktionsweise dynamischer Gesellschaften geworden sind. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie 'Normalitäten', basierend auf Verdatung und Statistik, mehr und mehr auch gesamtkulturell zu letztbegründenden Gegebenheiten aufrücken und somit grundlegende Orientierungen für den Alltag und die soziale Welt bereitstellen. Exemplarische Studien zu sozialen, psychologischen, medizinischen, genderbezogenen und politischen Normalitäten beleuchten in diesem Band die Schnittstellen zwischen statistischen Dispositiven einerseits und 'spontaner' Subjektivitätsbildung andererseits. Sowohl für das Individuum wie für die Gesellschaft stellt sich der ununterbrochene Prozess der Normalisierung imaginär als Fächer von Kurvenverläufen dar. Deshalb behandelt der Band insbesondere auch die wachsende Rolle von Infografiken und ähnlichen symbolischen Orientierungshilfen für die Akteure moderner Gesellschaften.

Reihe: Diskursivitäten
Literatur. Kultur. Medien
Die Reihe signalisiert das Paradigma 'Diskurstheorie' in einem weiten Sinn. In ihr finden Studien Platz, die ihre jeweiligen Gegenstände mit Blick auf das sie umgebende Wissensfeld thematisieren und auf die je konkreten Möglichkeiten des Zustandekommens ihrer diskursiven Ordnungen hin befragen: sei es in Form von Auseinandersetzungen mit den wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Diskursanalyse(n), sei es durch innovative Erschließung bisher unerforschter Diskursfelder. Nicht, welche 'Bedeutungen' kulturelle Texturen, Subjekte und Geschichte haben, wird untersucht, sondern auf welche Weise diese konstituiert werden und welche heterogenen Wissensfelder und Praktiken sie bündeln.

Mit Beiträgen von:
Ute Gerhard, Thomas Kliche, Clemens Knobloch, Walter Krämer, Ursula Kreft, Joachim Kunert, Pierre Lantz, Jürgen Link, Thomas Lischeid, Wolfgang Marx, Astrid Montag, Sybilla Nikolow, Rolf Parr, Sigrid Pöhlmann, Uwe Pörksen, Reinhold Rauh, Annette Runte, Ernst Schulte-Holtey, Anne Waldschmidt
Autorenporträt
Ute Gerhard ist Professorin für Soziologie am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Dr. Jürgen Link ist Professor für Literaturwissenschaft und Diskurstheorie an der Universität Dortmund.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Jörg Lau findet in diesem Buch eine stringente Beschreibung der gegenwärtigen Lage unserer Gesellschaft, nutzt es aber auch gleichzeitig, um über die möglichen Probleme der Diskursanalyse nachzudenken. Die Diagnose die das Buch stelle, sei im wesentlichen der Verlust einer Wertehierarchie mit festen Normen, die durch einen "beweglichen Begriff der Normalität" ersetzt werde. Dieser flexible Normalitätsbegriff ergebe sich aus einer permanenten Orientierung an Statistiken, die den Unterschied von normal und anormal eher als graduellen Übergang denn als Wesensunterschied verstehen würden. Darin bestehe aber auch die Problematik dieses diskursanalytischen Werkes, so Lau, denn der Bruch in der Geschichte von einer wertehierarchischen Gesellschaft zu einer der flexiblen Normalität würde auf den Wandel eines grundlegenden Dispositivs zurückgeführt, der letzten Endes unerklärbar bleibe.

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