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Der Handel und Einsatz von Derivaten erfuhr im zurückliegenden Jahrzehnt weltweit einen erheblichen Anstieg. Neben Banken und Finanzdienstleistern setzen zunehmend Industrie- und Handelsunternehmen Derivate sowohl zur Absicherung von Zins-, Währungs- und Güterpreisrisiken als auch zu Spekulationszwecken ein. Diese Entwicklung stellt die deutsche Rechnungslegung vor allem im Bereich der unbedingten Derivate, wie Forwards und Futures, vor Probleme. Da unbedingte Derivate aufgrund ihrer Vertragsstruktur schwebende Geschäfte darstellen, sind sie de lege lata nicht bilanzierungsfähig. Auch fehlt es…mehr

Produktbeschreibung
Der Handel und Einsatz von Derivaten erfuhr im zurückliegenden Jahrzehnt weltweit einen erheblichen Anstieg. Neben Banken und Finanzdienstleistern setzen zunehmend Industrie- und Handelsunternehmen Derivate sowohl zur Absicherung von Zins-, Währungs- und Güterpreisrisiken als auch zu Spekulationszwecken ein. Diese Entwicklung stellt die deutsche Rechnungslegung vor allem im Bereich der unbedingten Derivate, wie Forwards und Futures, vor Probleme. Da unbedingte Derivate aufgrund ihrer Vertragsstruktur schwebende Geschäfte darstellen, sind sie de lege lata nicht bilanzierungsfähig. Auch fehlt es derzeit noch an spezifischen Regelungen zur Abbildung von Sicherungszusammenhängen. Dagegen sind vom Financial Accounting Standards Board (FASB) detaillierte Standards zur Bilanzierung von zu Spekulations- bzw. Absicherungszwecken gehaltenen Derivaten für die US-amerikanische Rechnungslegung erlassen worden. Mittlerweile steht jedoch auch die deutsche Rechnungslegung durch die bis zum 31.12.2003 umzusetzende Fair Value-Richtlinie der Europäischen Union vor einer Reform der Derivate-Bilanzierung. Die vorliegende Arbeit greift die Problematik der Bilanzierung unbedingter Derivate vor dem Hintergrund der Informationsfunktion der Rechnungslegung auf, die in einem theoretischen Teil anhand von Erkenntnissen der Informationsökonomie und empirischer Kapitalmarktstudien konkretisiert wird. Im Anschluss an die ausführliche, fallorientierte und durch zahlreiche Buchungsbeispiele ergänzte Darstellung der Bilanzierung von Forwards und Futures nach derzeit geltenden deutschen und US-amerikanischen Rechnungslegungsregeln erfolgt eine informationsökonomische Analyse der jeweiligen Bilanzierungsvariante. Aus den Analyseergebnissen werden konkrete Gestaltungsvorschläge für die anstehende Reform der deutschen Rechnungslegung abgeleitet.
Autorenporträt
Melanie Mühlberger, geb. 1972 in Waiblingen, studierte Wirtschaftswissenschaften mit den Vertiefungsfächern Rechnungswesen und Finanzierung, Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Prüfungswesen sowie Finanzwissenschaft an der Universität Hohenheim und der ESCP. Nach dem Diplom 1998 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. W. Eisele am Lehrstuhl für Rechnungswesen und Finanzierung der Universität Hohenheim und wurde im Dezember 2002 zum Dr. oec. promoviert.