Dieses Buch untersucht die Informationspolitik von Unternehmen in Jahresabschlüssen anhand eines spieltheoretischen Modells mit asymmetrischer Information. Die Ausweisstrategien der Unternehmen sind abhängig von den strategischen Schlußfolgerungen der Bilanzadressaten aufgrund der jeweiligen Ausweisentscheidungen. Diese Methode wie auch die Ergebnisse sind in der deutschsprachigen Literatur zum Rechnungswesen neu. Das Buch bietet eine in sich geschlossene und umfassende Darstellung von Einflußgrößen auf die Informationspolitik. Es analysiert die Auswirkungen von Informationskosten, Ausweiskosten, Konkurrenzgefahr, Kosten zur Gewährleistung der Richtigkeit der Information, Verpflichtungen zu einem bestimmten Ausweisverhalten, von Verträgen und naiven Verhaltensweisen. Ein zweiter Teil widmet sich der Anwendung der Ergebnisse der modelltheoretischen Analyse. Für die Unternehmensseite wird eine empirische Untersuchung des freiwilligen Ausweisverhaltens von 351 österreichischen Aktiengesellschaften vorgenommen, in der die theoretisch abgeleiteten Ergebnisse getestet werden. Aus der Sicht der Bilanzadressaten wird eine "strategische Bilanzanalyse" anhand von Beispielen gezeigt. Die Grundidee dabei ist, daß der externe Bilanzanalytiker auch bei Nichtausweis einer bestimmten Information Schlüsse auf sie ziehen kann. Die Arbeit wurde mit dem Walther-Kastner-Preis 1990 ausgezeichnet.
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