In der Wissensarbeit führen zeit- und ortsunabhängige Kooperationsmöglichkeiten dazu, dass Menschen in mehrere Projekte zugleich eingebunden sind und sich an kooperativen Aufgaben beteiligen, die sich gegenseitig unterbrechen. Dies hat eine Fragmentierung der Wissensarbeit zur Folge, die es erforderlich macht, Unterbrechungen planvoll zu handhaben, Entwicklungen und Tätigkeiten aus mehreren Projekten im Blick zu behalten und den Wiedereinstieg in unterbrochene Projekte möglichst reibungslos zu vollziehen. Für das Feld der computerunterstützten kooperativen Arbeit (CSCW) stellt sich die Frage, wie die Handhabung von Unterbrechungen in der Wissensarbeit angemessen unterstützt werden kann. Antworten auf diese Frage berücksichtigen oftmals nicht, dass die Unterbrechung einer Person auch die Zusammenarbeit ihrer Kooperationspartner beeinflussen kann. Wie eine Gruppe unterstützt werden kann, eine Unterbrechung gemeinsam zu handhaben und welche Auswirkungen dies auf die Zusammenarbeit hat, wurde von der CSCW-Forschung bislang nicht systematisch untersucht. Die vorliegende Arbeit schließt diese Lücke, indem sie Unterbrechungen im Umfeld der kooperativen Multiprojekt-Wissensarbeit aus Sicht der beteiligten Gruppe analysiert. Es werden Anforderungen an die informationstechnische Unterstützung der Handhabung von Unterbrechungen formuliert und in prototypische Software-Funktionen umgesetzt. Zum ersten Mal werden dabei neben dem Verursacher und dem Adressaten auch mittelbar betroffene Personen in die Handhabung einer Unterbrechung einbezogen: Die Arbeit stellt für diesen Zusammenhang relevante sozio-technische Abläufe der unterbrechungsbezogenen Multiprojektkoordination dar und gelangt zu Empfehlungen an die unterbrechungstolerante Gestaltung kooperationsunterstützender Systeme für die Multiprojekt-Wissensarbeit.
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