Der Einfluss von Emotionen und Werten auf die Einwilligungsfähigkeit wird in der Literatur zunehmend diskutiert, kann jedoch erst sporadisch als Gegenstand von Untersuchungen gefunden werden. Dieses Fehlen greift die gegenständliche als Pilotprojekt konzipierte Arbeit auf, indem erstmals in dieser Art einerseits emotionale Prädiktoren erfasst werden, und andererseits die Stabilität von Werten sowie deren Zusammenhänge mit den Emotionen an einer Stichprobe von Personen mit Demenz und gesunden älteren Personen untersucht werden. Die Berechnungen ergeben, dass die Einwilligungsfähigkeit außer durch den Grad der Demenz und das Alter entscheidend durch die Emotion Hoffnungslosigkeit vorhergesagt werden kann. Als signifikant hat sich sowohl bei den Gesunden als auch bei den Demenzerkrankten ein negativer Einfluss von Religiosität auf die Hoffnungslosigkeit erwiesen, so dass mehr Religiosität mit weniger Hoffnungslosigkeit in Verbindung zu stehen scheint. Tendenziell ließ sich positive Stimmung als prädiktiv für die Einwilligungsfähigkeit bei den gesunden Älteren erkennen. In dieser Gruppe stand ferner Religiosität mit Trauer in signifikantem Zusammenhang.