Kioske, Bankautomaten, Versicherungen, Ökosysteme und sogar Denkmuster: Gegenwärtig wird alles Mögliche zur Infrastruktur erklärt. Dieses Buch fragt, welche gesellschaftliche Transformation sich darin äußert; denn das Regime der Infrastrukturen ist darauf ausgelegt, eine bestimmte sozial-räumliche Ordnung zu realisieren. Wenn Infrastrukturen als soziale Ordnungsdienste fungieren, dann eignen sie sich, so die These dieses Buches, zur Gesellschaftsdiagnose. Anhand von vier Fallstudien - der Verdörflichung von Infrastrukturen, der Temporalisierung von Entfernungen, dem Wandel der Staatsaufgaben…mehr
Kioske, Bankautomaten, Versicherungen, Ökosysteme und sogar Denkmuster: Gegenwärtig wird alles Mögliche zur Infrastruktur erklärt. Dieses Buch fragt, welche gesellschaftliche Transformation sich darin äußert; denn das Regime der Infrastrukturen ist darauf ausgelegt, eine bestimmte sozial-räumliche Ordnung zu realisieren. Wenn Infrastrukturen als soziale Ordnungsdienste fungieren, dann eignen sie sich, so die These dieses Buches, zur Gesellschaftsdiagnose. Anhand von vier Fallstudien - der Verdörflichung von Infrastrukturen, der Temporalisierung von Entfernungen, dem Wandel der Staatsaufgaben und der Infrastrukturierung von Forschung - untersucht Eva Barlösius, was Infrastrukturen gesellschaftlich leisten. Und sie diskutiert, warum für die Wissensgesellschaft ein infrastrukturelles Regime notwendig ist, das sich von dem der wohlfahrtsstaatlichen Industriegesellschaft unterscheidet.
Eva Barlösius ist Professorin für Makrosoziologie und Sozialstrukturanalyse im Institut für Soziologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Sie hat das Leibniz Center for Science and Society an der LUH gegründet, das interdisziplinäre Forschung über Strukturen und Prozesse der Wissensgesellschaft betreibt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind soziale Ungleichheiten, Soziologie des Essens und Wissenschaftssoziologie.
Inhaltsangabe
1.Einleitung: Der gesellschaftsdiagnostische Gehalt von Infrastrukturen92.Infrastrukturen: Wissenschaftlich betrachtet172.1Zur Rekonstruktionsweise172.2Infrastruktur als Technik 192.3Infrastruktur als Staatsaufgabe 222.4Infrastruktur als institutionelles Arrangement 262.5Infrastruktur als »boundary objects« und Netzwerk 283.Alles Infrastruktur? Zum gegenwärtigen Gebrauch des Begriffs 334.Eine soziologische Konzeption von Infrastruktur414.1Vorarbeiten und Perspektivierung454.2Infrastrukturelle Vorleistungen494.3Infrastrukturelle Sozialität 534.4Infrastrukturelles Regelwerk564.5Infrastrukturelle Verräumlichungen594.6Infrastrukturelle Strukturierungsweise und infrastrukturelles Regime 625.Das infrastrukturelle Regime der wohlfahrtsstaatlichen Industriegesellschaft675.1Infrastrukturelle Vorleistungen: Ausrichtung auf Massen und Mengen 725.2Infrastrukturelle Sozialität: Einbindung des Einzelnen durch Teilhabe 765.3Infrastrukturelles Regelwerk: Politisch legitimiert, gesetzlich geregelt, professionell durchgesetzt 815.4Infrastrukturelle Verräumlichung: Territoriale Erschließung und flächendeckende Ausstattung845.5Sozialräumliche Ordnung mittels staatlicher Infrastrukturen866.Gegenwärtige Transformationen der infrastrukturellen Strukturierungsweisen916.1Verdörflichung von Infrastrukturen: Dörflichkeit fördern 956.1.1Infrastrukturen: Verdörflicht und zugleich außerdörflich orientiert1006.1.2Infrastrukturen im Dorf: Vorwiegend außerdörflich ausgerichtet1036.1.3Infrastrukturen: Dörflichkeit fördern1066.1.4Verdörflichung als infrastrukturelle Strukturierungsweise1096.2Temporalisierung des Territoriums: Kategorien der Raumordnung und das ihnen inhärente Verständnis von Infrastrukturen1126.2.1Staatlich-administrative Kategorien der Raumordnung: Schweden, Frankreich und Deutschland114Schweden115Frankreich117Deutschland1196.2.2Relationale räumliche Kategorien und de-lokalisierte Infrastrukturen 1216.2.3Erklärungen, Begründungen und Rechtfertigungen 1266.3Vervielfältigung der Bewährungen: Politische Entscheidungen und staatliches Handeln vorbereitende Infrastrukturen 1326.3.1Infrastrukturelle Vorleistungen: Staatsaufgaben hoheitlich beforschen1366.3.2Infrastrukturelle Sozialität: Aufbrechen des Iron Triangle1436.3.3Infrastrukturelles Regelwerk: Forschung ministeriell regeln1466.3.4Infrastrukturelle Verräumlichung: Nationalisierung, Europäisierung, Internationalisierung1486.3.5Vom sachgerechten Fachwissen zu wissenschaftlicher Expertise1506.4Infrastrukturierung der Forschung und infrastrukturierende Forschung 1526.4.1Kein Randphänomen der Forschung 1546.4.2Forschungsinfrastrukturen: Bisherige Eigenschaften1576.4.3Zwei Transformationsrichtungen: Forschungsnäher oder infrastrukturnäher?1596.4.3.1Wissenschaftliche Archive und Bibliotheken werden zu Informationsinfrastrukturen1596.4.3.2Forschungs- und Projektinterna werden zu wissenschaftlichen Infrastrukturen1636.4.4Infrastrukturierung von Forschungsdaten 1656.4.4.1Infrastrukturelle Vorleistungen und/oder Forschungsleistungen1676.4.4.2Infrastrukturelle Sozialität und/oder soziale Formen der Forschung1696.4.4.3Infrastrukturelles Regelwerk und/oder soziale Reziprozitätsregeln1736.4.5Wandel der infrastrukturellen Strukturierungsweise1747.Pfade zum infrastrukturellen Regime der Wissensgesellschaft 1777.1Versuch einer systematischen Zusammenfassung der Fallstudien1817.2Infrastrukturierungen für die Wissensgesellschaft: Eine erste Annäherung 1877.3Ein neues infrastrukturelles Regime?1948.Konklusion: Soziale Ordnungsdienste für die Zukunft199Literatur205
1.Einleitung: Der gesellschaftsdiagnostische Gehalt von Infrastrukturen92.Infrastrukturen: Wissenschaftlich betrachtet172.1Zur Rekonstruktionsweise172.2Infrastruktur als Technik 192.3Infrastruktur als Staatsaufgabe 222.4Infrastruktur als institutionelles Arrangement 262.5Infrastruktur als »boundary objects« und Netzwerk 283.Alles Infrastruktur? Zum gegenwärtigen Gebrauch des Begriffs 334.Eine soziologische Konzeption von Infrastruktur414.1Vorarbeiten und Perspektivierung454.2Infrastrukturelle Vorleistungen494.3Infrastrukturelle Sozialität 534.4Infrastrukturelles Regelwerk564.5Infrastrukturelle Verräumlichungen594.6Infrastrukturelle Strukturierungsweise und infrastrukturelles Regime 625.Das infrastrukturelle Regime der wohlfahrtsstaatlichen Industriegesellschaft675.1Infrastrukturelle Vorleistungen: Ausrichtung auf Massen und Mengen 725.2Infrastrukturelle Sozialität: Einbindung des Einzelnen durch Teilhabe 765.3Infrastrukturelles Regelwerk: Politisch legitimiert, gesetzlich geregelt, professionell durchgesetzt 815.4Infrastrukturelle Verräumlichung: Territoriale Erschließung und flächendeckende Ausstattung845.5Sozialräumliche Ordnung mittels staatlicher Infrastrukturen866.Gegenwärtige Transformationen der infrastrukturellen Strukturierungsweisen916.1Verdörflichung von Infrastrukturen: Dörflichkeit fördern 956.1.1Infrastrukturen: Verdörflicht und zugleich außerdörflich orientiert1006.1.2Infrastrukturen im Dorf: Vorwiegend außerdörflich ausgerichtet1036.1.3Infrastrukturen: Dörflichkeit fördern1066.1.4Verdörflichung als infrastrukturelle Strukturierungsweise1096.2Temporalisierung des Territoriums: Kategorien der Raumordnung und das ihnen inhärente Verständnis von Infrastrukturen1126.2.1Staatlich-administrative Kategorien der Raumordnung: Schweden, Frankreich und Deutschland114Schweden115Frankreich117Deutschland1196.2.2Relationale räumliche Kategorien und de-lokalisierte Infrastrukturen 1216.2.3Erklärungen, Begründungen und Rechtfertigungen 1266.3Vervielfältigung der Bewährungen: Politische Entscheidungen und staatliches Handeln vorbereitende Infrastrukturen 1326.3.1Infrastrukturelle Vorleistungen: Staatsaufgaben hoheitlich beforschen1366.3.2Infrastrukturelle Sozialität: Aufbrechen des Iron Triangle1436.3.3Infrastrukturelles Regelwerk: Forschung ministeriell regeln1466.3.4Infrastrukturelle Verräumlichung: Nationalisierung, Europäisierung, Internationalisierung1486.3.5Vom sachgerechten Fachwissen zu wissenschaftlicher Expertise1506.4Infrastrukturierung der Forschung und infrastrukturierende Forschung 1526.4.1Kein Randphänomen der Forschung 1546.4.2Forschungsinfrastrukturen: Bisherige Eigenschaften1576.4.3Zwei Transformationsrichtungen: Forschungsnäher oder infrastrukturnäher?1596.4.3.1Wissenschaftliche Archive und Bibliotheken werden zu Informationsinfrastrukturen1596.4.3.2Forschungs- und Projektinterna werden zu wissenschaftlichen Infrastrukturen1636.4.4Infrastrukturierung von Forschungsdaten 1656.4.4.1Infrastrukturelle Vorleistungen und/oder Forschungsleistungen1676.4.4.2Infrastrukturelle Sozialität und/oder soziale Formen der Forschung1696.4.4.3Infrastrukturelles Regelwerk und/oder soziale Reziprozitätsregeln1736.4.5Wandel der infrastrukturellen Strukturierungsweise1747.Pfade zum infrastrukturellen Regime der Wissensgesellschaft 1777.1Versuch einer systematischen Zusammenfassung der Fallstudien1817.2Infrastrukturierungen für die Wissensgesellschaft: Eine erste Annäherung 1877.3Ein neues infrastrukturelles Regime?1948.Konklusion: Soziale Ordnungsdienste für die Zukunft199Literatur205
Rezensionen
»Das Buch von Eva Barlösius ist äußerst anregend. [...] Hier [wird] ein wichtiger und empirisch gesättigter Beitrag geleistet, um die oft unbewusst bleibenden und latent wirkenden Infrastrukturen unserer Gesellschaft analytisch ernst zu nehmen.« Dirk van Laak, Soziopolis, 07.07.2020 »Die Autorin betreibt in ihrer großangelegten empirischen Studie eine gründliche Soziologisierung des mittlerweile allgegenwärtigen, aber recht unscharfen Infrastrukturbegriffs und auf dieser Grundlage eine empirische Substanzialisierung der von ihr präferierten Beschreibungsform der Gegenwartsgesellschaft ('Wissensgesellschaft').« Alexander Bogner, Kölner Zeitschrift für Soziologie, 2020 (72) »Das Buch ist aufschlussreich für ein Verständnis der Rationalität staatstragender Akteure wie der 'Ingenieure und Verwaltungsbeamten', die als 'Infrastrukteure' das wissenschaftlich-technokratische Geschehen von Infrastrukturesembles gestalten.« Kris Decker, Soziologische Revue, 3.2021
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